Gesamtschule Hardt: Schreibwarenkiosk von Schülern für Schüler

An der Gesamtschule Hardt gibt es einen Schreibwarenkiosk von Schülern für Schüler.

Mönchengladbach. An der Gesamtschule Hardt läutet es zur großen Pause und der Schulhof füllt sich mit lärmenden Schülern. Schon stehen die ersten vor dem Verkaufsstand, der unter einem Vordach aufgebaut ist. Schulhefte, Bleistifte, Radiergummi, Tintenkiller oder Klausurbögen gehen hier über die Theke. Nicht immer ist der Andrang so groß: „Der Verkauf läuft zu Klausurzeiten besonders gut“, erzählt Dennis Ritter, einer der Verkäufer. Der Elftklässler reicht Yannick Lange ein neues Schulheft an: „Ich kaufe hier nicht regelmäßig. Nur wenn ich zu Hause etwas vergessen habe“, erklärt der Siebtklässler.

Noch vor einem Jahr saßen Gesamtschüler in ähnlicher Situation ohne Heft im Unterricht. So kam einigen Abiturienten die zündende Idee, einen Schreibwarenkiosk von Schülern für Schüler zu gründen. Das Geschäft organisierten die Gründer in Form einer Schülergenossenschaft. Die trugen sie offiziell beim rheinisch-westfälischen Genossenschaftsverband ein und gingen unter dem Namen Hardtliner an den Markt.

„Wir sind damit die Ersten in Mönchengladbach“, sagt Dennis, der als Vorsitzender fungiert. Den muss es in einer richtigen Genossenschaft ebenso geben wie eine Satzung, einen Vorstand und den Aufsichtsrat. Wirtschaftslehrerin Jasmin Dalinghaus half den Schülern bei ihren ersten Schritten ins Businessleben. Sie fand mit der Volksbank einen Partner und organisierte Fortbildungen für die Genossenschaftler.

Die Pädagogin findet das Engagement der Schüler positiv und einen guten Weg, um Verantwortung zu übernehmen: „Sie lernen zu haushalten, kaufmännisch zu denken und selbstständig Probleme zu lösen“, so Jasmin Dalinghaus. Der Schreibwaren-Shop ist immer montags, dienstags und donnerstags in der ersten Pause geöffnet. Die Preise sind so, dass die Schüler sich den Kauf leisten können. „Wir suchen gezielt nach günstigen Angeboten“, sagt Dennis.

80 Mitglieder, davon zehn aktive, machen mittlerweile mit. Ab der siebten Klasse können „gute Nachwuchskräfte“ einsteigen, erklärt Lehrerin Dalinghaus. Mit fünf Euro kaufen sie sich in die Genossenschaft ein. Neuntklässlerin Nicola Raßmes ist dabei, um „in die Berufswelt reinzuschnuppern“. Außerdem probiert die 15-Jährige gerne mal etwas Neues aus und „mag die Arbeit im Team“.

Ob Einkauf der Ware oder Jahresendabrechnung — die Arbeit wird aufgeteilt und jedes Mitglied ist für einen bestimmten Bereich zuständig: „Ich bin im Aufsichtsrat und passe auf, dass der Vorstand alles richtig macht“, sagt Nicola.

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