„Graue Wölfe“: Veranstaltung in der Gesamtschule gekippt

Die Stadt sieht sich getäuscht

Der geplante Folklore- und Kulturabend im Rahmen eines „Frühlingsfestes“ findet nicht statt.

Der geplante Folklore- und Kulturabend im Rahmen eines „Frühlingsfestes“ findet nicht statt.

Foto: dpa

Mönchengladbach. Die Stadtverwaltung hat den mit dem Gemeinnützigen Türkischen Kulturverein geschlossenen Mietvertrag gekündigt. Somit wird es Samstag keinen Folklore- und Kulturabend im Rahmen eines „Frühlingsfestes“ in der Gesamtschule an der Volksgartenstraße geben.

Grund für die Kündigung ist nach Angaben eines Stadtsprechers die Tatsache, „dass die im Vorfeld vom Antragsteller gemachten Angaben mit den Werbemaßnahmen für die Veranstaltung nicht übereinstimmen“.

Wie die WZ berichtete, war die Verwaltung durch einen offenen Brief zweier Sozialpädagogen darauf aufmerksam gemacht worden, dass nicht etwa der in Gladbach beheimatete Kulturverein der Veranstalter sei — sondern die vom Verfassungsschutz beobachtete Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland (ADÜTDF). Auch wenn die „Grauen Wölfe“, wie die Mitglieder genannt werden, es selbst immer wieder dementieren, gilt die Gruppierung in Expertenkreisen als „‚rassistisch, gewaltbereit und totalitär organisiert“.

„Wir haben es hier klar mit Faschisten zu tun, zwar keine deutschen, sondern türkische“, sagte am Donnerstag Torben Schultz, Vorstandsmitglied der Linken. „Die Stadt muss hier klare Zeichen setzen und verhindern, dass unter einem kulturellem Deckmantel Rechtsextreme ihr Weltbild weiter verbreiten.“

Eine Überprüfung hat laut Stadtverwaltung ergeben, dass die ADÜTDF in Einladungen und bei Werbemaßnahmen als Mitveranstalter beziehungsweise alleiniger Veranstalter auftrete. In dieser Werbung sei auch der Charakter eines Frühlingsfestes nicht mehr erkennbar.

Die Stadt sieht sich getäuscht. Ob es weitere Konsequenzen geben wird, war Freitag noch nicht klar. Red

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