Investor hat sich bewegt — reicht Viersen das?

Der „Arcaden“-Streit scheint beigelegt. Doch noch sind Fragen offen.

Mönchengladbach/Kreis Viersen. Nach der offensichtlichen „Arcaden-Einigung“ im kleinen Kreis zwischen den Städten Gladbach und Viersen sowie dem Essener Investor mfi sind Einzelheiten bekannt geworden: Nach WZ-Informationen beinhaltet die Einigung neben dem Klage-Verzicht auf Viersener Seite eine Reduzierung der Verkaufsfläche um insgesamt 600 Quadratmeter. Sowohl Gladbachs OB als auch Viersens Bürgermeister wollten sich zum Thema gestern nicht äußern.

Verzichten will mfi auf 300 Quadratmeter im Bereich Textil, 200 für Elektronik und 100 für Bücher und Schreibwaren. Das soll für fünf Jahre gelten. Angeblich fordert Viersen eine entsprechende Eintragung ins Grundbuch und nicht allein eine vertragliche Vereinbarung.

Ein von der Stadt Viersen in Auftrag gegebenes Gutachten hatte seinerzeit eine notwendige Reduzierung um 4700 Quadratmeter im Bereich Bekleidung ergeben (um 200 für Bücher, um 400 für Elektro/Medien/Foto).

Unklar ist, wie die Viersener Politik auf die Einigung reagieren wird, die von Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) mit ausgehandelt wurde. Paul Mackes etwa, Chef des CDU-Stadtverbandes Viersen und Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses, sagte gestern: „Wir werden uns das sehr genau angucken.“

Mfi habe sich bewegt, ob diese Bewegung ausreiche, müsse sich zeigen. Er wolle die Einigung aber nicht im Vorfeld abschließend bewerten und die Ratssitzung am 20. März abwarten. Dann soll das Thema — in nichtöffentlichem Rahmen — behandelt werden.

Kritik an diesem Vorgehen kommt von Winfried Tackenberg, Sprecher vieler Immobilienbesitzer und Geschäftsleute in Viersen. „Wir wollen das Projekt nicht torpedieren, aber diese Geheimniskrämerei stört uns.“ Man verlange Transparenz.

Laut Tackenberg könnte der Viersener Handel mit den bisher stets genannten 26 000 Quadratmetern Verkaufsfläche der „Arcaden“ leben — „wir wären sogar bereit, auf die 600 Quadratmeter weniger zu verzichten“. Allerdings nennt er folgende Bedingungen: Der Bebauungsplan dürfe in den nächsten sieben Jahren nicht geändert werden, Viersen müsse für den Zeitraum das Recht haben, die Verkaufsfläche von eigenen Gutachtern überprüfen zu lassen. Hintergrund ist, dass Tackenberg befürchtet, die tatsächliche Verkaufsfläche könnte über 31 000 Quadratmetern liegen.

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