Junge Mütter lernen Kostüme nähen

Die Gruppe des ALO zieht als Pippi Langstrumpf im Zug mit.

Junge Mütter lernen Kostüme nähen
Foto: Busch

Viersen. Es herrscht rege Betriebsamkeit im Dülkener Kinder- und Jugendzentrums ALO. Auf den Tischen liegen Garnrollen, Scheren und Stoffstücke unterschiedlicher Art. Dazwischen surren die Nähmaschinen — oder auch nicht. „Irgendetwas klappt nicht. Die Maschine brummte gerade auch so komisch“, sagt Nicole Schemies und wendet sich hilfesuchend an ALO-Leiterin Bettina Passon, die gerade an der Maschine nebenan eine neue Nähnadel einsetzt. Eine kurze Überprüfung durch Passon, dann ist der Fehler auch schon entdeckt: Der Faden war nicht korrekt in die Spule eingefädelt.

Rund ums Nähen dreht sich seit einigen Wochen jeden Montag und manchmal auch samstags alles im Kinder- und Jugendzentrum. Die Mütter aus der jungen ALO-Müttergruppe und aus zwei weiteren städtischen Treffs für junge Mütter eignen sich gemeinsam erste Kenntnisse an. Wobei alle an der gleichen Sache arbeiten: Sie nähen Pippi Langstrumpf-Kostüme, bestehend aus einem Fleeceponcho in Rosa, einer hellgrünen Schürze mit individuell gestalteten Applikationen und einer Tasche nach persönlichem Entwurf.

„Wir werden als Pippi-Langstrumpf-Gruppe im Dülkener Rosenmontagszug mitziehen“, sagt Passon. Sie war im vergangenen Jahr mehrmals von den jungen Frauen angesprochen worden, ob man nicht gemeinsam im Karneval mitziehen könnte. Passon überlegte zusammen mit Nicole Henneböhl von der Fachstelle Frühe Hilfen der Stadt Viersen und es entstand die Idee, mitzumachen, die Kostüme dafür aber selber zu nähen. „Fast keine der Mütter hat jemals an der Nähmaschine gesessen. Wir dachten, es wäre eine gute Gelegenheit, auf diesem Weg einmal das Nähen auszuprobieren“, sagt Henneböhl.

Eine Idee, die aufging: 21 Frauen sowie ein alleinerziehender Vater meldeten sich an. Für die kleinen Söhne der Teilnehmer hingegen stehen Affenkostüme auf der Nähliste. Sie gehen nicht als Pippi, sondern als Herr Nilson mit. „Ich hätte nie gedacht, dass Nähen mir Spaß machen würde. Aber es ist klasse“, meint die 15-jährige Kim, die gemeinsam mit ihrer Mutter Sandra Hoffmanns mitmacht.

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