Junges Streicher-Quartett: 2. Konzert im Zyklus „Best of NRW“

Junges Streicher-Quartett überzeugt seine Zuhörer.

Mönchengladbach. „Ist das schön“, flüstert eine Zuhörerin. Der letzte Ton des dritten Satzes aus dem Streichquartett a-moll op. 13 von Felix Mendelssohn-Bartholdy ist gerade im Rittersaal von Schloss Rheydt verklungen. Das Publikum verharrt in erwartungsvoller Stille.

Nach dem Intermezzo setzen die vier jungen Musiker nun zum letzten Satz und damit zum Finale eines Konzertabends voller Emotionen an. Diese überzeugend und harmonisch zu vermitteln, gelang beim 2. Konzert im Zyklus „Best of NRW“ dem Alinde-Quartett.

Die vier jungen Streicher — Amélie Legrand an der Viola, Eugenia Ottaviano sowie Frederike von Gagern an der Violine und Lukas Wittermann am Violoncello — studieren noch an den Musikhochschulen in Düsseldorf und Köln, spielen erst seit 2010 zusammen und sind bereits sehr erfolgreich unterwegs.

So schwungvoll und lebendig sich die vier Musiker präsentierten, so neuartig und modern war das Streichquartett des damals 18-jährigen Mendelssohn-Bartholdy zu seiner Zeit. Der Komponist orientierte sich in seinem in Beethovens Todesjahr 1827 komponierten Opus an dem Spätwerk seines großen Vorgänger. Fast folgerichtig wählte das Alinde Quartett als Eröffnungsstück Beethovens Streichquartett Nr. 5 A-Dur op. 18. Es ist von einer heiteren Grundstimmung geprägt und steht damit in Kontrast zu Béla Bartóks Streichquartett Nr. 6 Sz. 114, dem zweiten Programmpunkt des Abends. Charakteristisch für das letzte Quartett des ungarischen Komponisten vor seiner Emigration nach New York ist ein Grundton von Trauer und Schwere.

Auch diese Gefühle gelingt es den vier jungen Streichern ihren Zuhörern nahe zu bringen. Sie machen damit dem Namen ihres Ensembles, benannt nach dem romantischen Kunstlied „Alinde“ von Franz Schubert, zum Programm.

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