Kabelwerk: Brandstiftung im Vorfeld der Hells-Angels-Party

Ob mit dem Feuer die Rocker-Party verhindert werden sollte, ist für die Polizei „reine Spekulation“.

Am Samstag soll „Mönchengladbachs größte Party“ starten. Gastgeber sind die berühmt-berüchtigten Hells Angels. Doch ausgerechnet vor dem Veranstaltungsort, der Diskothek „Kabelwerk“, hat es in der Nacht zu gestern gebrannt. Ein Wohnwagen, der in der Nähe stand, wurde angezündet. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Eine technische Ursache wird ausgeschlossen. Genaue Ergebnisse, wie das Feuer gelegt wurde, könnten aber erst nach den kriminaltechnischen Untersuchungen bekannt gegeben werden.

Vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurde insbesondere die nahe liegende Kampfsportschule an der Bonnenbroicher Straße. Der Eingang der Diskothek blieb nach Aussagen der Polizei unbeschädigt. Auch die Mitarbeiter aus dem städtischen Bauordnungsamt sahen nach einer Besichtigung keine Beeinträchtigung der Veranstaltungsstätte. Sie sei vom Brand überhaupt nicht betroffen. Es gebe keine Sicherheitsbedenken. Die Hells Angels können also feiern.

Über 600 Gäste haben auf der Facebook-Seite der Rocker ihr Kommen angekündigt. Ob mit der Brandstiftung die Rocker-Party verhindert werden sollte, ist für die Polizei nach bisherigen Ermittlungen „reine Spekulation“. Falls dies die Absicht gewesen sein sollte, hätte man das Feuer auch direkt an der Diskothek legen können. Erkenntnisse, dass der Brand mit der Rockerparty in Zusammenhang stehen, lägen bisher nicht vor, heißt es.

Im August hatte es eine ganze Reihe von Anschlägen und Vorfällen im Rockermilieu gegeben. Einmal wurde eine Kutte gestohlen. Auf Rocker-Vereinshäuser flogen Panzerfaust und Molotowcocktails, Geschäfte von einem Outlaw und von einem Hells-Angels-Anhänger wurden beschossen. Verletzt wurde niemand. In der Szene spricht man von Warnschüssen im Machtkampf der Motorrad-Clubs.

Als die Feuerwehr Mittwochnacht, kurz vor 23 Uhr, zur Bonnenbroicher Straße gerufen wurde, brannte der vor der Fassade der Sportschule aufgestellte Wohnwagen bereits in voller Ausdehnung, und das Feuer drohte, auf das komplette angrenzende Gebäude überzugreifen. Teile der Fassadenverkleidung der Sportschule brannten bereits. Unter Atemschutz löschte ein Feuerwehrtrupp die Flammen. Das Gebäude wurde im Dachbereich und von innen mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Der Schaden an der Sportschule sei beträchtlich, sagt die Polizei.

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