Kameras laufen: Viele Gladbacher hoffen auf mehr Sicherheit

Die Altstadt wird weiter kontrolliert. Am WZ-Bus hielten das viele Gladbacher für sinnvoll. Manche sehen dagegen die Privatsphäre bedroht.

<strong>Mönchengladbach. Die Kameras filmen weiter auf dem Alten Markt, der oberen Waldhausener Straße, einem Stück Sandradstraße und Turmstiege sowie am Kapuzinerplatz. Eine entsprechende Enscheidung der Landesregierung macht das möglich und besagt, dass öffentliche Plätze mit "Sicherheits-Risiko" für fünf weitere Jahre unter ständiger Beobachtung durch Videokameras bleiben können.

Gemischte Gefühle angesichts der Kamera-Augen

Die Menschen in Mönchengladbach blicken mit gemischten Gefühlen auf die technischen Überwachungsaugen. Am WZ-Bus, der am Mittwoch auf dem Alten Markt parkte, sagt Chalyn Koninkx (20), dass die Kameras prinzipiell "gut sind, aber das Gefühl der Überwachung nicht schön" sei.

"In letzter Zeit passiert hier so viel. Man traut sich ja nachts schon nicht mehr, über den Alten Markt zu gehen. Da geben die Kameras etwas mehr Sicherheit. Wer nichts zu verbergen hat, braucht sich auch nicht über die Überwachung aufzuregen", sagt Inge Opitz (73). Sie befürchtet, dass es an Karneval noch schlimmer wird.

Doch viele Gladbacher sehen auch die negativen Seiten der ständigen Überwachung. "Die Kameras sind am Alten Markt schon sinnvoll, weil es dort dann wohl nicht mehr so viele Schlägereien geben wird. Auf der anderen Seite sehe ich die Privatsphäre aber auch sehr angegriffen. Die ständige Überwachung erinnert ja schon fast an die Methoden der ehemaligen DDR", sagt Sieglinde Tressel (66).

Für die Alternative, eventuell mehr Polizisten einzusetzen, kann sich kaum jemand begeistern. "Ich denke, dass Kameras mehr bringen als Polizisten", sagt Andreas Corten (25).

"Im Moment kann man sich ja nicht trauen, abends über den Platz zu gehen. Da können die Kameras vielleicht ein neues Gefühl von Sicherheit schaffen", wünscht sich Lisel Duwe (78). Auch Regine Reipen (44) sieht das so: "Die Kameras sind sehr gut, hier passiert ja genug."

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