Kamillus: Noch kein Ja zu Altenheim

Die Entscheidung wurde verschoben, soll aber 2012 fallen.

Mönchengladbach. Frühestens im Spätsommer 2012 wird der Aufsichtsrat der Stadt-Sozialholding darüber entscheiden, ob die Stadttochter im leer geräumten Kamillianer-Krankenhaus Dahl ein Altenwohnheim für etwa 80 Personen errichtet oder nicht. Ursprünglich sollte diese Entscheidung Mitte Juni fallen.

„Wir planen und rechnen und haben die Entscheidung verschoben, weil die Landtagswahl Regelungen im Wohn- und Teilhabegesetz zeitlich verändert hat“, sagt Helmut Wallrafen-Dreisow, Chef der Sozialholding mit Zentrale an der Königstraße 151.

Das Haus in Dahl soll Ersatzadresse für das Seniorenhaus Lürrip, Compesmühlenweg, der Holding werden. Hier leben derzeit 140 ältere Menschen. Wallrafen-Dreisow: „Das Haus ist voll ausgelastet, die Menschen hier sind zufrieden.“

Eine Investition im eigenen Gebäude Lürrip lohne nicht — vor allem vor dem Hintergrund einer neuen Gesetzgebung, die das Wahlrecht auf Einzelzimmer vorschreibe. In Lürrip gebe es zu viele Doppelzimmer, die bauliche Qualität sei zudem mittelfrist nicht optimal. Das belegten Gutachter-Aussagen.

Die Sozialholding mit fünf Altenheimen würde einen Teil des Kamillus-Komplexes mieten und sieben Millionen Euro investieren. Wann und ob umgebaut wird, hängt auch von Gesprächen mit den Pflegekassen ab. Bis 2018 soll eine Ersatzlösung für Lürrip gefunden sein.

Weitere Teile des Alt-Krankenhauses der Kamillianer, das in den Kliniken Maria-Hilf aufging, wird Standort der katholischen Bildungsstätte für Gesundheits- und Pflegeberufe GmbH (KBS). Die KBS ist Tochtergesellschaft des Maria Hilf. Darüber will die Arbeiterwohlfahrt einen Betriebskindergarten eröffnen. Hier würden Knirpse von Mitarbeitern der Sozialholding, eines Industrieunternehmens und von „Azubis“ der KBS betreut.

Möglicherweise wird das „Kamillus“ auch eine Beatmungsstation aufnehmen — zum Beispiel für Menschen, die ständig auf die Zufuhr von Sauerstoff angewiesen sind.

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