Kita-Streik: Eltern erhalten Geld zurück

CDU und SPD wollen einen Teil der Beiträge erstatten. Gestern gab es mehrere Demonstrationen in der Stadt.

Hüpfende Kinder im Ratssaal der Abtei. Erzieherinnen, die mit roten Triller-Pfeifen der Gewerkschaft Verdi im Innenhof Lärm machen. Mittendrin Eltern mit Schildern, die bei allem Verständnis für die Erzieherinnen genug vom Streik haben. Und eine Sozialdezernentin, die Gummibärchen verteilt. Rund um die Sitzung des Jugendhilfeausschusses herrschte gestern so viel Trubel, dass die Nachricht des Tages fast unterging: CDU und SPD wollen den Eltern einen Teil ihrer Kita-Beiträge erstatten lassen. Noch ist das nicht endgültig beschlossen.

Die Stadt soll zunächst ausrechnen, um wie viel Geld es geht. Zudem soll die Bezirksregierung der überschuldeten Stadt grünes Licht für die freiwillige Ausgabe geben. Doch beides scheint keine echte Hürde zu sein. Den Betrag wird sich die Stadt alleine schon von dem Geld leisten können, das sie seit Wochen wegen des Streiks spart. Entsprechend kann auch niemand aus Düsseldorf etwas dagegen haben. „Die Signale, die wir empfangen, stimmen mich sehr zuversichtlich“, sagte Sozialdezernentin Dörte Schall. Schon in der Sitzung des Hauptausschusses heute in einer Woche gibt es wohl Klarheit, spätestens eine Woche später im Rat kann der Beschluss auch formal auf den Weg gebracht werden.

Das vernahmen die Eltern gestern zwar wohlwollend. Ihren Unmut vermag es jedoch kaum zu mildern. „Das ist für diejenigen, die es betrifft, gerecht. Aber es nützt den Kindern nichts. Und um die geht es uns“, sagte Katrin Huppertz. Sie war eine der Mütter, die im Rathaus-Innenhof kurz vor der Sitzung demonstrierten. Der lange Streik hat besonders tiefe Spuren bei denen hinterlassen, deren Kinder nach dem Sommer in die Schule wechseln. „Die Straßenbegehung mit der Polizei, das letzte Sommerfest, der Besuch in der Apotheke — all das fällt unwiederbringlich aus. Das ist kein schöner Abschied von der Kindergarten-Zeit“, sagt Tatjana Scheller.

„Ich kann die Erzieherinnen wirklich gut verstehen. Nur ist der Streik halt das falsche Mittel, weil er die Falschen trifft: die Kinder“, sagte Katrin Huppertz. Dass ein Streik in der Kita andere Folgen hat als bei der Bahn oder der Post, wissen die Erzieherinnen: „Bei uns bleiben keine Pakete liegen. Bei uns geht es um Kinder, Aber was sollen wir denn tun?“, fragt Monika Kohnen.

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