Knabenchor singt Werke von Bach

Udo Witt leitete die Aufführung in der Hauptkirche.

Mönchengladbach. Der Rheydter Knabenchor unter seinem Leiter, Kirchenmusikdirektor Udo Witt, hatte bereits im vergangenen Jahr mit einer adventlichen Aufführung der Teile I bis III des Bach’schen Weihnachtsoratoriums zu der ersten „Rheydter Knabenchorweihnacht” geladen. In diesem Jahr entschied man sich, neben den Kantaten 1 und 3 statt der zweiten Kantate zusätzlich die Nummer 4 („Am Fest der Beschneidung Christi”), die Kantate mit der berühmten Echo-Arie „Flößt, mein Heiland . . .” in das Programm des Konzerts in der evangelischen Hauptkirche Rheydt zu nehmen.

Zudem nahm Witt erneut in passender Weise eine gekürzte Version der weihnachtlichen Kantate BWV 151 „Süßer Trost, mein Jesus kömmt” ins Programm. Nicht nur, dass diese Kantate mit ihrer betörenden Sopran-Arie hervorragend mit dem Weihnachtsoratorium harmoniert, sie bot zugleich der aus den USA stammenden Sopranistin Taryn Knerr, deren Part im Oratorium doch etwas weniger präsent ist, gelegentlich solistisch sehr ansprechend in Erscheinung zu treten. Altistin bzw. Mezzosopranistin Sylvia Irmen, deren mit Glanz gesegnetes stimmliches Material immer wieder aufblitzen konnte, gestaltete ihre Arien mit sympathisch unprätentiöser Einfachheit. Einfachheit ist bei Bach, vor allem wenn es darum, geht, die Musik sprechen zu lassen und sich als Interpret nicht allzu sehr der Versuchung hinzugeben, die Musik zur Selbstdarstellung zu nutzen, höchste Tugend.

Selbstbewusst, aber nicht minder kultiviert und musikalisch durchdringend, so interpretierte der junge Bass-Bariton Sebastian Seitz, seinen Bach-Part. Er ist in dieser Spielzeit 2013/14 Opernstudiomitglied am Theater Krefeld/Mönchengladbach. Die junge Stimme von Tenor Robert Reichinek zeugte als Evangelist auch von viel Potenzial.

Doch nun zu den eigentlichen Hauptprotagonisten des Abends: den Jungen und jungen Männern des Chors, die von Udo Witt hervorragend vorbereitet worden waren. So spiegelten die mit viel Sangesfreude auftretenden Sänger auf besondere Weise das ohnehin durch Orchester und Solisten hohe Niveau. Dank Udo Witts sorgsamem Dirigat meisterten die Sänger sowohl die Chöre als auch die Choräle mit hinreißend charmantem Gesamtklang.

Mit stehend dargebrachten Ovationen und dem Adventslied „Es ist ein Ros’ entsprungen” als Zugabe, bei welcher auch das Publikum mitsingen durfte, endete ein sehr stimmungsvoller Abend.

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