Minto: Mehr als vier Millionen Kunden

Das Einkaufszentrum liegt bei den Besucherzahlen mehr als 20 Prozent über Plan. Inzwischen gibt es auch WLAN.

Minto: Mehr als vier Millionen Kunden
Foto: Jörg Knappe

Seine Bilanzen schaut sich Eduard Felzen, Geschäftsführer von Saturn, seit ein paar Monaten besonders gerne an. Rund 40 Prozent mehr Kunden hat er, seit er von der oberen Hindenburgstraße ins Minto umgezogen ist. „Ich habe viel investiert. Entsprechend hatte ich hohe Erwartungen. Die sind bis jetzt übertroffen worden“, sagt Felzen. Auch andere Mieter berichten von hoher Frequenz in ihren Läden. Diesen Eindruck kann Ulrich Wölfer, Vorstand von Unibail Rodamco, dem Besitzer und Betreiber des Minto, bestätigen:

Eduard Felzen, Geschäftsführer von Saturn

„Das Center läuft hervorragend. Wir liegen deutlich über Plan.“ Es sollen bisher über 20 Prozent mehr Besucher gekommen sein, als die Betreiber für die ersten Monate kalkuliert hatten. Anfang September begrüßte man den viermillionsten Shopper. „Wir sind mit diesem Start sehr zufrieden“, sagt Center-Managerin Jessica Queißer.

Für Saturn-Chef Felzen hat dieser Erfolg handfeste Folgen für die Planung des Weihnachtsgeschäfts: Er hat schon zusätzliche Mitarbeiter eingestellt und braucht noch weitere. Zudem hat er sie mit Tablets ausgestattet. „Damit können sie zu den Kunden gehen und sie direkt an den Regalen beraten“, so Felzen. Mehr Personal brauchen übrigens nicht nur die Mieter im Minto. Auch der Geschäftsführer des Kaufhofs sucht gerade nach zusätzlichem Personal. Er freut sich über mehr Frequenz an der unteren Hindenburgstraße. Der Kundenstrom habe im jetzt durch die Mayersche Buchhandlung und TK Maxx geschlossenen Block noch einmal angezogen. „Wir freuen uns jetzt richtig auf das Weihnachtsgeschäft“, sagt Steffen Siewert.

Auf den November und Dezember sind die Händler auch deswegen so gespannt, weil sich in diesen Wochen zum ersten Mal verlässlich wird sagen lassen, wie weit die Strahlkraft des neuen Centers reicht. „Bisher haben wir zwar deutlich mehr Kunden; das Gros kommt aber aus Mönchengladbach und dem unmittelbaren Umfeld“, sagt Felzen. Wenn nun auch Menschen aus den Kreisen Viersen und Heinsberg sowie Niederländer ihre Weihnachtsgeschäfte im Minto kaufen statt wie zuletzt in Düsseldorf, Aachen, Köln oder Roermond, geht das Konzept vollends auf.

Steffen Siewert, Geschäftsführer Kaufhof

Wer sich für Gladbach zum Shoppen entscheidet, wird dann kostenloses WLAN haben. Die ersten vier Router sind seit dieser Woche freigeschaltet, sagt Stefan Wimmers, Vorsitzender des Gladbacher Citymanagements. Noch funktioniert das Einwählen ins Internet nur an bestimmten Punkten — die Hotspots sind in Höhe Hindenburgstraße 34, 69 und 94 sowie Kleiststraße 1. „Das ist sicher noch nicht die ideale Lösung, aber erheblich besser als alles, was wir bisher hatten“, sagt Wimmers. Er verweist auf „Walled Garden“-Modelle (eingrenzte, aber zusammenhängende WLAN-Bereiche) in Stuttgart oder der Mannheimer SAP-Arena und hofft, dass die Stadt sich das Thema zu eigen macht: „Schließlich gibt es auch eine Startseite, bei der alle, die das WLAN nutzen, landen. Das ist ein toller Marketingplatz“, sagt der Sprecher der Händler.

Auch im Minto gibt es neue Aktionen für die Kunden. Die ersten After-Work-Partys sind gut angelaufen. Und die einzige größere freie Ladenfläche, die es seit dem Umzug der Mayerschen Buchhandlung gibt, soll ab dem kommenden Wochenende auch zum Blickfang werden.

Auch sechs Monate nach der Eröffnung sorgt das Center in der Fachwelt weiter für Furore. Aus etlichen Ländern sind Entwickler eigens nach Mönchengladbach gekommen, um sich das Minto anzusehen. Vorstand Ulrich Wölfer sagt: „Wir haben jetzt schon oft gehört, dass es Vergleichbares in Europa bisher nicht gibt.“

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