Missbrauchsprozess: Geständnis verschoben

Zunächst sagte Lehrerin des Mädchens aus.

Mönchengladbach. Das angekündigte Geständnis kam noch nicht. Eigentlich hatte Verteidiger Rainer Pohlen in Aussicht gestellt, sein Mandant Klaus N. (48) wolle Donnerstag gestehen — den Missbrauch an seiner Tochter in zahlreichen Fällen, den Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie im Netz.

Weil aber der Nebenklage-Anwalt nicht kommen konnte, wurde zunächst die Lehrerin gehört, die die Ermittler im April auf die Spur von Klaus N. gebracht hatte. Sie hatte bis 2009 an einer Grundschule in Mönchengladbach unterrichtet, ist inzwischen im Kreis Heinsberg tätig. Als sie sich im Büro der Schule Fahndungsfotos von missbrauchten Kindern ansehen sollte, habe sie einen Schreck bekommen. „Direkt beim ersten Foto kannte ich das Kind.“

Sie forschte in alten Unterlagen, schickte den Ermittlern ein Vergleichsfoto. Kein Zweifel, das war die Tochter des Angeklagten. Sie habe das Mädchen als Drittklässlerin unterrichtet, es sei ein normales und fröhliches Kind gewesen, so die Lehrerin.

Vorher hatte der Angeklagte vor Gericht ausführlich aus seinem Leben erzählt. Als Software- und Datennetz-Experte hatte er zuletzt über zehn Jahre bei einem Telekommunikations-Unternehmen gearbeitet. Seine ersten sexuellen Erfahrungen habe er schon mit acht oder neun Jahren mit einem deutlich älteren Mädchen gemacht.

Er sei „nie ein großer Kinderfan“ gewesen, weshalb es auch nur die eine Tochter gebe. Für die habe er aber alle 14 Tage seine Arbeitszeit so gelegt, dass sie nach der Trennung der Eltern im Jahr 2003 von donnerstags bis sonntags bei ihm bleiben konnte. Fortgesetzt wird der Prozess am 15. November, vielleicht mit dem Geständnis. ahl

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