Mit Volldampf für Rheydt?

Endlich soll sich etwas tun — Geld steht jedenfalls zur Verfügung. OB Bude optimistisch.

Mönchengladbach. Die Fassade ist mit roten und gelben Luftballons festlich in den Farben Rheydts geschmückt. Anlass zum Feiern ist die neue Nutzung des Hauses Hauptstraße 20. Zahlreiche Netzwerkpartner des Projekts „Soziale Stadt Rheydt“ aus Stadtverwaltung, Politik, Citymanagement und Verbänden sind zur Eröffnung einer City-Werkstatt zusammengekommen. „Die Menschen in dieser Stadt sind relativ kritisch, wenn sie gebeten werden zu glauben, dass etwas funktioniert“, sagt OB Norbert Bude (SPD).

Mit der Einweihung der Räume zeige sich, dass die Umsetzung des Innenstadtkonzepts Rheydt konkret werde: „Die Werkstatt ist der erste Baustein zur Verwirklichung dieses sehr großen Projekts“, betont Bude.

Ab Dienstag ist das rund 180 Quadratmeter große Büro für die Öffentlichkeit geöffnet. Das bisher leerstehende Ladenlokal mit dem vorgelagerter Pavillon ist vom Stadt- Fachbereich Stadtentwicklung gemietet worden und als Anlaufstelle für diejenigen gedacht, die sich über den Verlauf des Projekts „Soziale Stadt“ informieren wollen.

„Es geht darum, vor Ort präsent zu sein und mit eventuellen Erschwernissen während der unterschiedlichen Bauphasen umzugehen“, sagt Baudezernent Andreas Wurff. Dazu sind sogenannte „Kümmerer“ in die City-Werkstatt eingezogen, die als Bindeglied zwischen Verwaltung und Bürger vor Ort ansprechbar sein sollen. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) hat den Zuschlag für die Betreuung des Quartiermanagements erhalten. Oliver Schulitz ist Hauptansprechpartner für alle sozialen und kulturellen Maßnahmen in der Rheydter Innenstadt.

Unterstützt wird der Manager durch die Awo-Mitarbeiterinnen Iris Goeres-Liedke, Yesim Telli und Maria Weihrauch: „Mit der Awo haben wir einen regionalen Partner gewonnen, der im Stadtteil verwurzelt ist und Netzwerkerfahrung einbringt“, sagt Sozialdezernent Michael Schmitz (CDU). Zu den 13 sozialen und kulturellen Maßnahmen von „Soziale Stadt“ gehören etwa das spezielle Jungenförderangebot „Starke Kerle“, die Ausweitung der Bibliothek Rheydt zu einer interkulturellen Familienbibliothek und Sprachförderprogramme für Eltern.

Die Geographen Nina Schuster und Felix Stiepel vom Büro Stadt- und Regionalplanung Jansen (Köln) sind als Citykoordinatoren da. Sie sollen Ansprechpartner für Investoren und Eigentümer bei baulichen Maßnahmen sein.

Alle bleiben bis 2013 im Rheydter Büro. Ihre Arbeit und die Miete der Werkstatt wird im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“ mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Fördertöpfen von Land und Bund finanziert. In die Werkstatt und das „Sozialpaket“ fließen 2,1 Millionen Euro. Insgesamt 6,5 Millionen Euro hat die Stadt bisher für das Gesamtpaket „Integrierte Erneuerung der Rheydter Innenstadt“ erhalten.

Im Frühjahr 2012 fällt der Startschuss für die 1. Baumaßnahmen zum Umbau des Marktplatzes. Bis 2013 folgen weitere architektonische Erneuerungen. Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Pahlkebades ist ein Baustein der Gesamtmaßnahmen bereits so gut wie abgeschlossen.

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