Mordprozess: Nico - „Es tut mir alles so leid“

Vor dem Schöffengericht spricht der Gymnasiast (19) über den Tag, an dem er Vanessa (17) tötete.

Mönchengladbach. Endlich gibt es Antworten. Monatelang quälten Freunde, Klassenkameraden, aber vor allem die Eltern von Vanessa G. die Frage nach dem Warum. Warum hat der noch so kindlich wirkende, in sich gekehrte und stille ehemalige Huma-Schüler Nico (19) Vanessa (17) ermordet?

Gestern zum Auftakt des Mordprozesses gegen ihn vor dem Jugendschöffengericht wandte sich Nico mit einer Erklärung an Vanessas Eltern. Das Ehepaar tritt als Nebenkläger in dem Prozess auf.

"Es tut mir unendlich leid, was geschehen ist. Ich weiß, dass ich großes Leid verursacht habe. Ich werde jede Strafe annehmen", sagt der mit deutlich zu großer schwarzer Hose und dunkelblauem Pullover gekleidete Angeklagte mit leiser, zitternder Stimme.

Etwa zehn Schüler des Huma sind als Prozessbeobachter im Gerichtssaal. Das Stadtmitte-Gymnasium besuchten Vanessa und Nico. In den Zuschauerrängen ist es still, so dass Nicos leise, bedächtige, wohl gewählte Worte bis in die hinterste Ecke des Gerichtssaals gut zu hören sind. Genauso wie das leise Schluchzen einiger noch immer fassungsloser Schüler.

Erstmals erfährt die Öffentlichkeit durch Nicos Schilderungen jetzt, was sich an diesem Nachmittag des 30. November 2006 in der Wohnung an der Adolph-Kolping-Straße abgespielt hat, in der Nico mit seiner Mutter und seiner Adoptivschwester Alina Q. (13) wohnte.

Nach der Bluttat wollte sich Nico das Leben nehmen. Passanten fanden ihn nahe dem Franziskus-Haus.

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