Nachbarn wollen Fischzucht nicht

Peschkes soll umziehen und wehrt sich gegen Vorwürfe.

Mönchengladbach. Der Wickrather Fischzüchter Wolfgang Peschkes ist mit seinen Teichen noch gar nicht umgezogen und schon gibt es Proteste seiner zukünftigen neuen Nachbarn. Der Fischgestank sei bei ungünstigem Wetter Übelkeit erregend, die Geräusche der permanent laufenden Wasserpumpen und Belüftungsanlagen nicht hinnehmbar, der Geruch der Fischräucherei nicht verträglich und die Ungeziefer und Fliegen eine Belastung, sagt Ilona Wanske im Namen der Interessengemeinschaft, die sich mit ihrer Kritik und weiteren rund 50 Unterzeichnern an den Oberbürgermeister gewandt hat.

Peschkes soll von seinem Gelände im Naturschutzgebiet mit der Postadresse Beckrather Straße 115 auf ein gewerbliches Gelände, Beckrather Straße 85, ziehen. Das sollte das Ende eines jahrelangen Hin und Hers zwischen Fischzüchter und Stadt sein. Denn Peschkes, der seinen Betrieb seit 1988 an gleicher Stelle hat, sollte dort weg. Fischzucht in einem Naturschutzgebiet sei nicht zulässig.

Das Ganze ging vor Gericht und endete mit einem Vergleich. Der Inhalt: Peschkes zieht um und die Stadt hilft ihm dabei. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ging auf die Suche nach einem geeigneten Gelände. Das schien nun gefunden zu sein. Peschkes hat einen Bauantrag gestellt. Und aus gut unterrichteten Kreisen heißt es, dass baurechtlich eigentlich nichts gegen den Umzug aufs ausgeguckte Gelände spricht.

Derzeit läuft aber noch die Phase, in der Nachbarn ihre Bedenken äußern können. Das hat Ilona Wanske mit der Unterschriftenliste nun in einem Schreiben an den Oberbürgermeister getan. "Der Brief ist an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden. Die Einsprüche werden eingehend geprüft", sagte am Freitag ein Stadtsprecher.

Wolfgang Peschkes kann die Vorwürfe seiner möglichen neuen Nachbarn nicht verstehen. "Wir haben hier reines Grundwasser im Teich. Das ist sozusagen fast Trinkwasserqualität. Da stinkt nichts. Sonst müsste ja auch jeder Gartenteich riechen", sagt der Züchter.

Wasserpumpen habe er überhaupt keine. Und die elektrisch angetriebenen Belüftungsanlagen seien nicht zu hören. "Nur das einlaufende, leicht rauschende Wasser, das die Fische brauchen, um Sauerstoff zu haben." Geräuchert würde außer vor Festtagen nur einmal die Woche oder alle zwei Wochen für etwa zweieinhalb Stunden. "Das ist weniger als manche Leute im Jahr Grillen", sagt der 52-Jährige. "Und Fliegen habe ich nur ein paar im Büro. Ungezifer würde, wenn es das über den Teichen gäbe, nicht lange überleben."

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