Oettinger: Brauerei sprudelt

In Neuwerk wird investiert: 3,5 Millionen Hektoliter Bier sollen fließen.

Mönchengladbach/Neuwerk. Als Bayern sind sie in Neuwerk erfolgreich: Die Oettinger-Brauerei aus dem bayerischen Oettingen wird 2009 am Standort Senefelderstraße "deutlich mehr als zehn Millionen Euro in die Ausweitung der Braukapazitäten investieren", sagt Dirk Kollmar von der gleichnamigen Eigentümer-Familie. So trotze man der Krise, setze weiterhin auf eine bewährte Strategie, die da lautet: Die Leute trinken ihr Bier lieber zu Hause, weil das billiger sei. Ziel ist, in Neuwerk rund 3,5 Millionen Hektoliter jährlich zu brauen. Derzeit sind es 2,5 Millionen.

Mit dem größeren Bier-Ausstoß werden nach Angaben von Miteigentümer Dirk Kollmar auch weitere neue Mitarbeiter eingestellt. Auf eine Zahl legte sich der geschäftsführende Gesellschafter nicht fest. Intern gilt dieser "Einstellungsschlüssel": Pro zusätzlichen 12.000 Hektolitern kommt ein Angesteller dazu. Im Moment beschäftigt "Oettinger MG" mehr als 200 Mitarbeiter, darunter sieben Azubis.

Mittlerweile ist Mönchengladbach die zweitgrößte Braustätte der Oettinger-Gruppe. Im Juni 2003 hatten die Kollmars den Komplex von der Carlsberg-Tuborg-Gruppe gekauft. Kollmar: "Für die Kapazitätserweiterungen haben wir den nötigen Platz." Nicht nur hinter dem Sudhaus.

Auch die Rechte für die Grundwasser-Entnahme über Tiefenbrunnen lägen für die maximal 3,5 Millionen Hektoliter/Jahr vor, sagt Kollmar.

18 verschiedene Biere - ob Pils, Alt, Export oder Weizen - werden an der Senefelderstraße in drei bis vier Schichten verfüllt. Sieben Limonaden-Sorten plus Biermix-Getränke kommen hinzu, ebenso Handelsmarken, vor allem in der Dose, für ausländische Kunden.

Der Gladbacher Geschäftsführer Karl Liebl wurde befördert. Der 40-Jährige, der Brautechnologie und -ökonomie studiert hat, gehört nun dem Management der gesamten Brau-Gruppe an und ist hier für Technik und Technologie zuständig.

Kollmar, der vom Oettinger-Standort Gotha aus den nationalen wie internationalen Vertrieb des Unternehmens steuert, wehrt sich gegen Klischees, Oettinger produziere "Aldi-Bier". Er sagt: "Wir sind nicht billig, aber preiswert." Und das werde so bleiben.

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