Rentner wollen demonstrieren

Die Stadt streicht weitere Zuschüsse für den Seniorensport. Der betroffene Verein geht darum auf die Barrikaden.

Mönchengladbach. Unmut zeigte sich Donnerstag bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Sport für betagte Bürger. Und das lag nicht an den turnusgemäßen Wahlen für die Posten der Vorsitzenden, ihres Stellvertreters und des Schatzmeisters. Hier wurden Käthe Stroetges, Carsten Langens und Manfred Wiedemann wiedergewählt.

Ein Problem bereiten Geschäftsführer Karl-Georg Bürk die abermals gestrichenen Zuschüsse seitens der Stadt. Nachdem die 2000 Mitglieder starke Gemeinschaft seit 2009 schon die Betriebskosten in Höhe von 41 000 Euro pro Jahr für das Vereinsheim selbst tragen muss, zieht sich die Stadt nun auch aus der Beteiligung für die Personalkosten im Sozialen Bereich zurück. 43 300 Euro sollen wegfallen.

„Entlassungen sind nicht auszuschließen und eine Minderung des Angebots“, sagt Bürk. Er fragt sich, inwieweit das angesichts der demographischen Entwicklung sinnvoll ist. „Wenn die Strukturen erst mal verloren sind, wird es erheblich teurer, sie wieder aufzubauen“, prophezeit er. Doch die rund 300 anwesenden Mitgliedern zeigten getreut dem Vereinsmotto „Werr mische emmer noch mött“ Protestwillen.

„Wir gehen auf die Straße“, hieß es aus dem Auditorium. „Das wollen wir doch mal sehen.“ Pläne wurden geschmiedet, die Rentnerband vor dem Rathaus spielen zu lassen. Und die, denen Protestmärsche mit dem Rollator schwer fallen, wollten einen Autocorso bilden. Doch Bürk setzt zunächst auf weitere Verhandlungen mit der Stadt.

Für die Personalkosten im Sozialen Bereich war bislang der Fachbereich Soziales mit dem Dezernenten Michael Schmitz zuständig. Der erhofft sich jetzt Unterstützung vom Fachbereich für Sport und will mit dem Dezernenten Gert Fischer sprechen. „Andere Vereine müssen die Betriebskosten für ihre Sportstätten auch nicht selbst tragen“, sagt Bürk. Dem gemeinnützigen Verein selbst sei es unmöglich gewesen, Rücklagen für solche Fälle zu bilden. „Das Vereinsrecht schreibt zeitnahe Mittelverwendung vor.“

2011 konnten bei einem Umsatz von drei Millionen Euro ein Überschuss von lediglich 8000 Euro erwirtschaftet werden.

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