„Respekt“ — gegen Rassismus

Rund 3500 Menschen feiern auf dem Marktplatz in Rheydt. Dabei fordern sie Toleranz und Mindestlöhne.

Mönchengladbach. Petrus hat nichts gegen Arbeitnehmer, da ist Hans Lehmann ganz sicher. „Das gute Wetter ist natürlich mit ein Grund für die gute Beteiligung an unserer traditionellen Maikundgebung“, sagt der Kreisvorsitzende des DGB-Bezirks.

Allein 400 Menschen nahmen am Demonstrationszug teil, „das ist mehr als sonst“, freut sich Lehmann. Auf den Rheydter Marktplatz kamen rund 3500.

„Wobei sich ein Sonntag und der letzte Ferientag negativ auf den Besuch unserer Kundgebung auswirken“, wie Reimund Strauß, Geschäftsführer der IG Metall, sagt.

Bertin Eichler, geschäftsführendes Mitglied des Hauptvorstandes der IG Metall aus Frankfurt, äußerte sich in seiner Rede zur Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU.

„Solange der Arbeitsmarkt in Deutschland so unreguliert ist, sehen wir das kritisch.“ Das könne sich mit der Einführung von Mindestlöhnen ändern.

Lehmann fordert darüber hinaus „gute Arbeit“. Schichtarbeit dürfe nicht ausgeweitet, sondern müsse eingedämmt werden, und Arbeit müsse sich mit der Familie vereinbaren lassen. „Die Ausbeutung am Arbeitsplatz nimmt immer mehr zu“, sagte er. „In immer weiter verschlankten Belegschaften müssen immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Arbeit leisten.“

Infostände der Parteien und das Spielmobil der Stadt sorgten dafür, dass aus der Kundgebung ein gelungenes Familienfest wurde.

Zum ersten Mal dabei war die Initiative „Respekt! Gemeinsam gegen Rassismus“, die von Persönlichkeiten des Sports ausgeht und der sich die IG Metall angeschlossen hat. „Damit dieses wichtige Anliegen auch in die Betriebe getragen werden kann“, sagt Strauß.

Vier der acht im Deutschen Gewerkschaftsbund organisierten Einzelgewerkschaften beteiligten sich an der Kundgebung zum 1. Mai: Die IG Metall, die IG Bau, Verdi, und die IG BCE für die Chemiebranche.

Die IG Metall hat im Bezirk (Gladbach, Teile des Kreises Viersen) rund 12 000 Mitglieder.

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