Rheydter Hauptbahnhof soll vom Abstellgleis

Die CDU dringt auf Entscheidungen. Gutachter legen jetzt ihre Prüfungen vor.

Mönchengladbach. Die CDU in Rheydt-Mitte ist neugierig. Sie will wissen, was denn nun mit dem Rheydter Hauptbahnhof passiert. „Es kann nicht sein, dass in der Rheydter Innenstadt auf allen möglichen Baustellen gearbeitet wird, sich an unserem Hauptbahnhof aber überhaupt nichts tut“, sagt Rheydts CDU-Chef Wolfgang Wolff. Er hat angeregt, das Thema erneut auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung Süd zu setzen und einen Bericht der Verwaltung einzufordern.

Wie die WZ mehrfach berichtete, will die Immobilien-Tochter der Bahn AG die Schrott-Immobilie loswerden. Bei einem so genannten Bieter-Verfahren hatten sich mehrere Interessenten positioniert. Darunter war die stadteigene Kreisbau AG, darunter sind die Baufirma Jessen der CDU-Brüder Bücker und eine Investoren-Gruppe aus der Nähe von Freiburg. Sie wollen bzw. wollten aus dem Bahnhofs-Areal ein „attraktives Zentrum“ mit Geschäften, Kneipen und Wohnungen machen.

Der Hauptzugang zu den Gleisen bliebe, und die nebenan gelegene Radstation, öffentlich gefördert und für benachteiligte Jugendliche zur beruflichen Qualifikation gedacht, soll ebenfalls bleiben.

Da die Bahn ihre Verkaufsaktion aber ohne Wissen und Billigung der Stadt Mönchengladbach startete, reagierte die auf Druck der Politik prompt. Die Stadtratsgremien brachten einen Bebauungsplan für das Bahn-Areal auf den Weg. Gleichzeitig räumte man sich per Satzung ein Vorverkaufsrecht ein. Was der Bahn nicht behagte. Sie wollte den Bau für mindestens 750 000 Euro loswerden.

Das Verfahren „Wer das Meiste zahlt, der bekommt den Komplex“ ist somit vom Tisch. Mehr noch: Das Land NRW bezahlt Gutachter, die den Verkehrswert des Rheydter Bahnhofs und anderer in NRW zum Verkauf stehender Bahnhöfe ermitteln. Außerdem sollen sie feststellen, wie es um die bauliche Substanz u.a. der Rheydter Immobilie steht. Für gutachterliche Recherchen habe Düsseldorf 180 000 Euro zur Verfügung gestellt, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen zur WZ.

Und wie geht es jetzt weiter? Laut Speen liegt das Gutachten „RY Hbf“ etwa Ende Juni vor. Dann wollten sich Bahn- und Stadt-Leute über das weitere Vorgehen unterhalten.

Denkbar ist inzwischen, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG das marode Bahn-Haus günstig kauft und die Kreisbau ihre Neubau-Pläne verwirklicht. OB Norbert Bude (SPD) soll in Sachen Bahnhof aber bereits erklärt haben, dass er die Bückers als geeignete Investoren bevorzuge. Die haben im Umfeld des Bahnhofs schon viel gebaut und modernisiert und arbeiten eng mit dem SPD-Politiker Bude zusammen.

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