Rock am Ring: „Es gibt bisher kein K.o.-Kriterium“

Laut Stadt ist ein Festival auf dem JHQ-Areal „grundsätzlich machbar“. Entschieden ist aber noch nichts.

Rock am Ring: „Es gibt bisher kein K.o.-Kriterium“
Foto: Archiv

Mönchengladbach. Noch gibt es keine definitive Entscheidung, ob das von Marek Lieberberg (MLK) geplante Rock-Festival (ob unter dem Namen „Rock am Ring“ oder einem anderen Namen) 2015 auf dem JHQ-Gelände stattfinden wird, die Wahrscheinlichkeit ist seit Mittwoch jedoch noch einmal größer geworden. In den bislang geführten — nicht rechtsverbindlichen — Abklärungsgesprächen habe sich laut Stadt bisher „keine K.o.-Kriterium ergeben“. Ein Festival sei demnach „grundsätzlich machbar“.

Für das Abklärungsverfahren wurden Mitte Juni vier Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit den Aufgaben Umweltschutz, Parkplatz-/Verkehrskonzept, Immissionsschutz und Sicherheit befasst haben. Während die ersten drei Arbeitsgruppen in je drei Treffen mit von MLK beauftragten Gutachtern aus den Bereichen Umwelt, Verkehr und Immissionsschutz die Machbarkeit des Festivals erörtert haben, wird die Arbeitsgruppe Sicherheit ihre Tätigkeit erst später aufnehmen.

Nach WZ-Informationen wird der Verkehr als das kleinste Problem gesehen. In Sachen Lärmschutz ist offenbar das größte Problem, dass mehrere Wohngebäude direkt an das ehemalige Militärgelände angrenzen. Betroffen ist auch der Ortsteil Leloh der Gemeinde Schwalmtal. Laut Gutachtern bestehen Schutzrechte, an denen sich die Beschallung orientieren müsse. Abhilfe soll unter anderem eine aus See-Containern bestehende Schallschutzwand hinter der Bühne schaffen.

Und auch das Thema Artenschutz wird die Fachleute noch weiter beschäftigen. So betonte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners am Mittwoch auch: „Dennoch bleibt eine Reihe von Details und offener Fragen, die geklärt werden müssen.“ Fakt ist außerdem: Nicht „nur“ die Stadt muss grünes Licht geben. Veranstalter Lieberberg muss sich auch noch mit dem Eigentümer des JHQ-Geländes, der Bundesanstalt der Immobilienaufgaben (BImA) einig werden. Laut WZ-Informationen hat es zwar Gespräche gegeben, ein unterschriftsreifer Vertrag liegt jedoch noch nicht vor.

Außerdem benötigt Lieberberg große Ackerflächen, um dort Park- und Campingplätze einzurichten. Erst wenn diese Dinge geklärt sind und alle Gutachten vorliegen, wird Lieberberg — voraussichtlich Mitte August — den erforderlichen Bauantrag bei der Stadt stellen. Frühestens dann sollen auch Programm-Details bekanntgegeben werden.

Marten Pauls, der mit seinem Beratungsunternehmen „campo“ die Marek Lieberberg Konzertagentur seit Jahren bei der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen unterstützt, bedankte sich im Namen des Frankfurter Festivalpromoters dennoch ausdrücklich bei den beteiligten Behörden für die bisher geleistete Arbeit. „Die Stadt Mönchengladbach hat mit der konstruktiven Stellungnahme zu unserem Antrag die wesentliche Grundlage für das mehrtägige Festival auf dem JHQ-Gelände in Rheindahlen Anfang Juni 2015 geschaffen“.

Marek Lieberberg selbst sagte: „Wir danken allen Beteiligten für ihr konstruktives Engagement, das beispielhaft für eine moderne Metropole ist.“ Die „hoch professionelle, verantwortungsvolle und zügige Prüfung der wesentlichen Parameter“ durch die Arbeitsgruppen der Stadtverwaltung lasse erwarten, „dass der Verwirklichung der populären Open Air Veranstaltung keine wesentlichen Hindernisse mehr entgegenstehen dürften“. Nunmehr gehe es darum, auch einzelne Kritiker und Gegner zu überzeugen, die dem Projekt noch skeptisch gegenüberstehen. „Wir sind bereit, Vorurteile und überholte Vorstellungen durch Fakten auszuräumen. Das ist uns bisher überall, wo wir angetreten sind, gelungen. Wir sind voller Zuversicht, in Mönchengladbach ein Weltklasse-Festival auf höchstem Niveau zu produzieren.“

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