Salafist Sven Lau: Anklage einkassiert

Mönchengladbach. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihre Anklage gegen den bekannten Gladbacher Salafisten Sven Lau nach wenigen Tagen wieder einkassiert. Sie hielt ihn der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat für schuldig.

„Wir hätten nachweisen müssen, dass der Beschuldigte bereits fest entschlossen zu einer Tat war. Das konnten wir nicht“, sagte eine Behördensprecherin gegenüber Medien und verwies auf eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs.

Dieser hatte vor zwei Wochen im Verfahren gegen einen mutmaßlichen Islamisten und Bombenbauer den Fall zur neuen Verhandlung an das Landgericht Frankfurt zurückverwiesen. Dieses müsse klären, ob der Angeklagte beim Bombenbau überhaupt schon fest zu einem Attentat entschlossen gewesen sei. Die BGH-Entscheidung sei drei Tage nach Anklageerhebung gefallen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Die Ermittler hatten dem 33-Jährigen unter anderem vorgeworfen, Geld für die islamistische Rebellentruppe „Muhajirun Halab“ gesammelt zu haben. Der Deutsche war im Februar im Zuge von Durchsuchungen in Düsseldorf und Gladbach verhaftet worden und saß seitdem in Untersuchungshaft. Da in Düsseldorf ein weiteres Verfahren gegen den Mann anhängig ist, gibt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft den Fall laut der Sprecherin an die nordrhein-westfälischen Kollegen ab. Red

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