Salafisten-Anführer: Kein Prozess gegen Sven Lau?

Die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt.

Mönchengladbach. Die Ermittlungen gegen den Salafisten-Anführer Sven Lau unter anderem wegen des Verdachts der Brandstiftung in Eicken sind nach WZ-Informationen aus Justizkreisen eingestellt worden. Der Sprecher der Gladbacher Staatsanwaltschaft, Peter Aldenhoff, sagte zu dem Fall nichts Konkretes und verwies auf eine Erklärung am Freitag.

Im Internet kursieren seit Tagen Äußerungen, wonach in Sachen Sven Lau der „Rechtsstaat gesiegt“ habe. Ob die Untersuchungen gegen Lau, der längere Zeit nicht mehr in Gladbach gesehen wurde, mit Auflagen zum Jahresende 2011 beendet wurden, ist derzeit nicht bekannt.

Bei ihren Recherchen hatten die Ermittler auch Gutachter zu Rate gezogen. Angeblich verfügten sie zudem über geheime Abhörprotokolle der Polizei von Gesprächen, in denen Lau und zwei weitere Islamisten im damaligen Verein Einladung zum Paradies (EZP) eine Brandstiftung im Haus an der Eickener Straße 166 besprochen haben sollen.

Vor der Einstellung des Verfahrens waren die Drei verdächtigt worden, in der Nacht zum 5. Juni 2011 im Keller des besagten alten Eickener Mehrfamilienhauses Feuer gelegt und sich anschließend als Opfer eines „heimtückischen Brandanschlags“ dargestellt zu haben. Ein Zeuge meldete sich später bei der Polizei. Er habe auch Lau beim Zündeln gesehen, soll er in Vernehmungen gesagt haben. Personen wurden damals nicht verletzt.

Die Festnahme des Trios hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Auf Geheiß des Staatsschutzes waren die Männer ins Gladbacher Polizeipräsidium gebracht worden. Und dort stundenlang verhört worden.

Ex-Feuerwehrmann Sven Lau war Vorsitzender des aufgelösten EZP. Der umstrittene Verein wollte in Eicken ein islamistisches Zentrum mit Schule und Moschee bauen. Die Salafisten wollen einen Gottesstaat und vertreten orthodoxe Ansichten. Der Verfassungsschutz beobachtet die „Gotteskrieger“.

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