Schülerförderung: Mentoren bieten Erfahrung

Ein Projekt wird auf die Hauptschule Kirschhecke ausgeweitet. Gesucht werden noch Ehrenamtliche.

Mönchengladbach. „Wir haben an dieser Schule 450 Schüler und darunter sehr viele nette, förderungswürdige Kinder und Jugendliche“, erklärt Jack Onkelbach, Leiter der Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke. „Sie verfügen über Potenzial, das sie aber nicht nutzen.“

Das soll sich künftig ändern. Dazu ist Gerd Meier mit seinem ehrenamtlichen Mentorenprojekt angetreten. Es wurde bereits an der Gemeinschaftshauptschule Dohr erfolgreich eingeführt: Menschen mit Berufserfahrung stehen dort Schülern zur Seite, unterstützen und beraten sie, helfen bei der Suche nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen oder hören einfach nur zu.

Waltraud Gilles ist gelernte Industriekauffrau, hat als Personalsachbearbeiterin gearbeitet und betreut einen Schüler der Hauptschule Dohr. „Wir treffen uns einmal in der Woche“, beschreibt sie ihre Tätigkeit, „und sprechen über Schule, Beruf, Praktika, aber wir gehen auch mal zusammen ins Museum oder zum Minigolfspielen.“

Mentor Heribert Holzwarth war als Personalleiter tätig. Er betreut eine Schülerin mit ausländischem Elternhaus. „Ich habe mich natürlich zuerst den Eltern vorgestellt und bin ganz schnell zum Familienmitglied geworden“, berichtet er. Er kann seinem sogenannten Mentee vielfältige Hinweise rund um das Berufsleben geben, wichtige Telefonate vorbereiten oder Internetrecherchen einüben. „Wichtig ist allerdings auch eine hohe Frusttoleranz“, betont er. Das kann Gerd Meier, Coach und Initiator des Projekts, nur unterstreichen. „Oft fehlen den Jugendlichen Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“, weiß er. Auch das müsse eingeübt werden.

Ziel des Mentorenprojekts ist es, die Jugendlichen zu begleiten und ihnen den Übergang in Ausbildung und Beruf, aber auch den Wechsel in weitere Schulformen zu erleichtern. „Unser Schulsystem ist durchlässig genug, aber manche Schüler brauchen Unterstützung, um in die Oberstufe zu wechseln“, sagt Onkelbach.

Nach dem Erfolg in Dohr werden deshalb jetzt Mentoren für die Hauptschule Kirschhecke gesucht. Etwa 15 Jugendlichen soll ein Mentor zur Seite gestellt werden. Damit ist das Ende noch nicht erreicht: Gerd Meier hat das Ziel, in Mönchengladbach als einziger Stadt in Deutschland ein Mentorenprogramm für alle Hauptschulen einzurichten. Dafür sucht er neben ehrenamtlichen Mentoren noch weitere Kooperationspartner.

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