Schulung: Gesunde Ernährung für Schwangere

Wie wichtig die richtige Ernährung während der Schwangerschaft ist, will das Elisabeth-Krankenhaus weiter verbreiten.

Mönchengladbach. Saure Gurken mit Nuss-Nougat-Creme oder Fischbrötchen an Schaumgummi-Mäusen — wenn es um kulinarisch zweifelhafte Kombinationen geht, sind Frauen in der Schwangerschaft oft skrupellos. Alles kein Problem, solange die Essens-Gelüste im Rahmen bleiben.

Denn starkes Über- oder auch Untergewicht vor und während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. „Das, was in der Schwangerschaft passiert, spielt eine Schlüsselrolle für die Entwicklung und den langfristigen Gesundheitszustand des Kindes“, sagt der Chefarzt der Frauenklinik des Elisabeth-Krankenhauses, Dr. Harald Lehnen. „Umwelteinflüsse und auch das Ernährungsverhalten der Mutter beeinflussen schon vor der Schwangerschaft die Epigenetik.“

Epigenetik bezeichnet einen noch jungen Forschungszweig, der sich auch mit der sogenannten Fetalen Programmierung beschäftigt. Kernfrage ist hierbei, inwieweit Schwangere durch ihr Essverhalten mögliche spätere Krankheiten des Kindes, wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose oder Herzinfarkte, beeinflussen.

„Natürlich ist die Schwangerschaft nicht immer am Übergewicht oder anderen Erkrankungen des Kindes Schuld“, sagt Kinderärztin Dr. Sabine Keiser. „Dennoch lässt sich häufig ein Zusammenhang zwischen Erkrankungen der Kinder und einem Fehlverhalten oder Problemen der Mutter während der Schwangerschaft herstellen.“

So könne man mittlerweile eine Beziehung zwischen Geburtsgewicht und späterem Gesundheitszustand herstellen. Und auch deswegen seien die heiß geliebten Chips eben nicht die beste Wahl, um ein erhöhtes Geburtsgewicht des Kindes zu meiden, ganz abgesehen von Rauchen oder Alkohol während dieser Prägephase.

Um die Hebammen und dadurch auch die Mütter zu sensibilisieren, hat das Elisabeth-Krankenhaus eine Schulung angeboten. Rund 80 Teilnehmerinnen lernten verschiedene Präventionsstrategien kennen. „Wir hoffen, immer mehr Frauen auf das Problem aufmerksam machen zu können“, sagt Lehnen. Vor allem die „Volkskrankheit“ Übergewicht trete in Gladbach überdurchschnittlich häufig auf und sei doch leicht zu vermeiden.

„Oft reichen schon kleine Veränderungen“, versichert Keiser. „Ein kurzer Spaziergang am Abend macht nach einem Jahr ein Minus von sechs Kilo auf der Waage aus. Mit einem Glas Eistee am Tag bringt man in der gleichen Zeit drei Kilo mehr auf die Waage.“

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