Senioren ziehen ins Hospital Dülken

Die Fachabteilung von St.-Cornelius zieht um. Deshalb muss das Seniorenheim ins Krankenhaus nebenan ausweichen.

Viersen. Der Verwaltungsrat des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Viersen hat eine Lösung für den Standort in Dülken gefunden. Wenn die Fachabteilungen Ende 2015 in den Neubau am Hoserkirchweg in Viersen umziehen, zieht das Seniorenheim St. Cornelius mit den 72 Pflegeplätzen nach nebenan ins Krankenhausgebäude. Das ist nur ein Schritt unter mehreren. Verbunden mit dem Umzug sind weitere Veränderungen, der Tausch von Räumen und Gebäuden sowie Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen, die wohl einen zweistelligen Millionenbetrag kosten werden.

Das heutige Seniorenheim befindet sich in dem alten Krankenhaus-Gebäude aus wilhelminischer Zeit sowie in einem neuen Anbau. Im alten Gebäude sind 20 Seniorenwohnungen, im Anbau gibt es 72 Pflegeplätze. Der Anbau wird weiterhin für Senioren zur Verfügung stehen: Dort sollen 18 barrierefreie Wohnungen für noch fitte, nicht pflegebedürftige Senioren eingerichtet werden. Was aus dem alten, aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäude wird, ist noch nicht klar.

Die AKH-Geschäftsführer Kim-Holger Kreft und Dr. Thomas Axer, der Vorsitzende des AKH-Verwaltungsrats Michael Aach und Fritz Meies, Mitglied des Verwaltungsrats und Vorsitzender der Baukommission, stellten gestern die Pläne für die Nachfolgenutzung des Dülkener Krankenhausstandorts vor, auf die sich die Gremien des AKH in Abstimmung mit der Stadt geeinigt haben. Seit 2013 gab es dazu Überlegungen, nach einer Markt- und Umfeldanalyse wurden konkrete Modelle entwickelt. Aus diesen entstand dann das nun vorgestellte Konzept. Viersens Sozialdezernent Dr. Paul Schrömbges verwies auf den demografischen Wandel und die Bedürfnisse älterer Menschen. Die meisten wollten so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, daher gehe bei der Pflege ambulant vor stationär, so Schrömbges. Man wolle kein weiteres Seniorenheim errichten, sondern bestehende Plätze halten und um weitere Angebote ergänzen, so dass man „in Viersen in Ruhe altern“ könne.

Und „in Ruhe altern“, das soll künftig in Dülken möglich sein. Neben den 18 Seniorenwohnungen im Anbau des alten Krankenhauses sind 32 Wohnungen in dem Gebäude geplant, in dem sich heute der „Funktionstrakt“ mit den Operationssälen befindet.

Zudem ist in Dülken auch an Kurzzeitpflege gedacht: 30 Menschen können dort versorgt werden, wenn etwa ihre pflegenden Angehörigen mal Urlaub machen möchten. Allen stehen Café und Restaurant zur Verfügung, die dort eingerichtet werden sollen, wo sich auch heute Küche und Cafeteria befinden.

Wer in zwei, drei Jahren die Gebäude an der Dülkener Heesstraße betritt, wird aber nicht nur ältere Menschen treffen. Auch viele junge Leute werden dort sein. Denn ins heutige Hospital soll auch eine Krankenpflegeschule mit rund 100 Schülern einziehen — gebildet aus der Krankenpflegeschule des AKH und der Krankenpflegeschule des St.-Irmgardis-Krankenhauses Süchteln.

Bis Senioren und Krankenpflegeschüler ins St.-Cornelius-Hospital einziehen können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Ende dieses Jahres sollen zunächst die Fachabteilungen aus Dülken nach Viersen an den Hoserkirchweg umziehen. 2016 sollen Umbau und Modernisierung des St.-Cornelius-Hospitals beginnen. Spätestens Ende 2017 könnten die Senioren umziehen.

Aach, der auch Ortsbürgermeister von Dülken ist, wertete die Entscheidung zur Nachfolgenutzung als „äußerst positiv“ für den Stadtteil. Das Grundstück biete Potenziale. Er habe sich nie vorstellen können, dass man alles abreiße und dort ein Baugebiet entwickele.

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