18-Jähriger singt vor großem Publikum

Abilaschan Balamuraley wird als Live-Act bei der Hockey-EM auftreten. Später möchte er Opernsänger werden.

Mönchengladbach. Noch sind die Ränge menschenleer. Dort, wo am Samstag bis zu 9000 Zuschauer im Rund des Hockeyparks sitzen werden, leuchten nur die bunten Sitzplätze. Trotzdem ist Abilaschan Balamuraley vor dem letzten Soundcheck vor seinem Auftritt etwas nervös. „Ich habe schon vor Publikum gesungen, aber eine Sportveranstaltung ist schließlich etwas anderes als ein Musical“, erklärt der 18-Jährige.

Zunächst sieht Abilaschan, den seine Freunde am Stiftischen Humanistischen Gymnasium nur Abi nennen, ein wenig verloren aus, als er mitten auf dem Kunstrasen des Stadions steht. Dann klingen die ersten Töne des Popsongs „Viva la Vida“ aus dem Lautsprecher, und der Sänger ist in seinem Element. Abi hebt das Mikrofon an den Mund, schiebt eine Hand lässig in die Hosentasche und beginnt ausdrucksstark zu singen.

Die Idee, dass der Gymnasiast bei der Hockey-Europameisterschaft als Live-Act auftritt, kam von seinem Erdkundelehrer: Christoph Nagels ist Volunteer bei der EM und hilft mit das Rahmenprogramm zu koordinieren. Die Entscheidung für den geeignetsten Sänger war schnell getroffen. „Abi ist der Star unserer Schul-Musical“, erzählt der Pädagoge.

Seit sechs Jahren hat der Zwölftklässler Gesangsunterricht. Angefangen hat er mit einer Jazz- und Pop-Ausbildung. Seit einem Jahr lernt er an der städtischen Musikschule klassischen Gesang: „Ich möchte auf jeden Fall Gesang studieren und Opernsänger werden.“

Noch klingen die Musik aus dem Lautsprecher und seine Stimme leicht zeitversetzt. Immer wieder wird der Coldplay-Song neu angespielt. „Mehr Saft auf das Mikro. Abi brüllt sich die Seele aus dem Leib, und trotzdem kommt seine Stimme nicht an“, gibt Nagels an die Regie weiter. Auch für die Choreographie gibt es noch einige Tipps. „Da sind vier Zuschauerseiten, denen du dich zuwenden musst“, erklärt Nagels. Abis Auftritt ist in der Halbzeitpause des Herrenspiels Deutschland gegen Belgien. „Hockey ist neu für mich. Vorher hatte ich nur wenig mit dem Sport zu tun und will mir das Spiel auf jeden Fall ansehen“, sagt Abi.

Beim Finale wird er die Nationalhymnen der beiden Endspielteilnehmer singen. Da diese noch nicht feststehen, muss er sich auf alles einstellen: „Es kommt ja häufiger vor, dass sich jemand beim Text versingt. Ich will meinen Auftritt auf keinen Fall vergeigen.“ jfg

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