Bleibt Tolga Cigerci ein Gladbacher?

Das letzte Saisonspiel für die Borussia am Samstag hat es in sich.

Mönchengladbach. Wie immer hat Lucien Favre auch das jüngste Spiel beim FSV Mainz 05 akribisch analysiert. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach bringt es vor dem letzten Heimspiel gegen den Deutschen Meister Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr, im ausverkauften Borussia-Park) in einem Satz auf den Punkt. „Wir haben, anders als in den Spielen gegen Wolfsburg oder Schalke, die Torchancen genutzt.“

Der Elfmeter, der zum 1:1 führte, sei die einzige Tormöglichkeit im ersten Durchgang gewesen. Favre: „Mit dem Tor in die Halbzeit zu gehen war enorm wichtig für den Kopf. Alle haben gespürt: Wenn wir so weiter spielen, können wir das Spiel gewinnen.“

Eine Leistung, die Mut macht, um nach dem letzten Strohhalm im Kampf um Rang sechs zu greifen. Der erste Europa-League-Platz ist drei Punkte und sechs Tore entfernt. Doch auch wenn der Sprung auf diesen Platz nicht mehr gelingen sollte, ist Sportdirektor Max Eberl zufrieden mit der Saison.

„Man muss ehrlich sein und sagen, dass wir uns in einer Tabellenregion befinden, die unserer Saison entspricht. Viele meinen, die Saison sei ,okay’ gewesen. Das sehe ich anders. Uns ist eine gute Saison gelungen, und wir können zufrieden sein.“ Eberl erinnert an das Beispiel Mainz 05, die sich 2011 für den Europapokal qualifiziert haben, Leistungsträger wie André Schürrle, Lewis Holtby und Christian Fuchs abgeben mussten und in der Folgesaison gegen den Abstieg spielten.

„Diese Saison war also sehr gefährlich für uns. Wir wollten nachhaltig weiterarbeiten, und das ist uns gelungen“, sagt Eberl.

Das letzte Heimspiel nutzt der Klub wie üblich auch zu einigen Verabschiedungen. Auf der Liste des Klubs stehen Mike Hanke, Alexander Ring und Niklas Dams, die vor dem Spiel Blumen, Geschenke und einen Händedruck erhalten. Interessant dabei ist, dass Tolga Cigerci in der Aufzählung des Klubs fehlt.

Demnach bahnt sich eine Einigung mit dem VfL Wolfsburg an, von dem der Deutsch-Türke bekanntlich ausgeliehen ist. Bisher lagen beide Klubs bei der Vorstellung der Ablösesumme (Wolfsburg will angeblich zwei bis drei Millionen Euro, die Borussia nur 0,5 bis 1 Million zahlen) weit auseinander.

Einer, der sicher bleibt und sich vorbildhaft weiterentwickelt hat, ist Branimir Hrgota. Nach seinen drei Toren in Mainz verlangt Favre von ihm gegen die Bayern nicht unbedingt eine Wiederholung der Torflut. „Er muss vorne die Bälle besser halten, wenn Dante oder van Buyten von hinten Druck machen.

Die Innenverteidiger der Bayern sind stark darin, Pässe zu antizipieren und dann brandgefährlich nach vorne zu spielen“, weiß Favre, der die Pressekonferenz am Donnerstag auch zu einem Appell an die DFL nutzte: „Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden, dass nach Europa-League-Spiele am Donnerstag das nächste Spiel nicht am Samstag stattfindet. Eine Topleistung eineinhalb Tage später ist nicht möglich. Das ist für keinen gut.“

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