Borussia freut sich zu früh - Nur 1:1 gegen HSV

Nur ein 1:1 gegen Hamburg. Tore durch Mike Hanke und Tolgay Arslan.

Mönchengladbach. Manche halten es schon für eine Macke, wenn Gladbachs Trainer Lucien Favre vor jedem Bundesligaspiel seiner Mannschaft mahnt: „Es wird schwer, sehr schwer.“ Und doch spielten sich die Gladbacher beinahe leicht und beschwingt in die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga.

Freitag indes sollte der Schweizer mit seiner These richtig liegen. Der Hamburger SV war ein unangenehmer Gegner, das Spiel zäh, vor allem im ersten Spielabschnitt. Ehe es aber im ausverkauften Borussia-Park zum Langweiler geriet, bediente sich Gladbach einer Standardsituation. Juan Arangos Freistoß nach Handspiel von Heiko Westermann köpfte Mike Hanke Sekunden vor dem Pausenpfiff zur umstrittenen Führung aus Abseitsposition der Gladbacher ein.

Hamburg antwortet nach der Pause mit dem Ausgleich durch Tolgay Arslan (56.) nach Ecke von Dennis Aogo. Die spannende Frage, wie Favre die Offensive neu konzipiert nach dem Schlüsselbein-Bruch von Patrick Herrmann, beantwortet der Schweizer wie erwartet ohne große Experimente. Marco Reus spielte rechts für Hermann, in der Spitze stürmte Igor de Camargo neben Mike Hanke.

Favre hatte Hermann als momentan besten Offensivspieler in der Rückrunde geadelt. Drei Tore erzielte der 21-Jährige, bereitet drei weiter direkt vor und war zudem an der Entstehung aller anderen Gladbacher Rückrunden-Toren beteiligt.

Und ohne den Flügelstürmer lief das ansonsten sichere Kombinationsspiel der Gladbacher nicht so reibungslos. Dennoch erspielten sich die Gladbacher die besseren Torchancen. Erst scheitere Brouwers (21.) mit einem Schuss, Dennis Diekmeier klärte auf der Linie. De Camargo scheiterte dann frei vor Drobny (28.). Hamburg, seit September 2011 in sieben Auswärtsspielen ungeschlagen, begegnete den Gladbachern mit sehr körperbetontem Spiel. Schiedsrichter Günter Perl hatte Mühe, die Nickeligkeiten in Grenzen zu halten, fiel allerdings auf eine Schwalbe von Rincon rein und zeigte Reus unberechtigt Gelb (39.).

Gestern musste HSV-Trainer Thorsten Fink zudem auf Malden Petric verzichten. Eine Knieprellung aus dem Spiel gegen Bremen (1:3) verhinderte einen Einsatz des Stürmers, der als mögliche Verstärkung in der Offensive der Gladbacher gehandelt wird — zumal er ablösefrei ist. Tony Jantschke sagte: „Das war ein zerfahrenes Spiel mit einem enttäuschenden Ergebnis für uns.“ Mike Hanke sagte: „Wir haben nicht die Klasse gezeigt wie zuletzt.“ Favres Begründung für das 1:1: „Unsere jungen Spieler brauchen noch Zeit.“

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