Borussia hofft auf ein Wunder

Die Fehlplanung im Angriff rächt sich. Kommt die Wende mit Neuvilles Rückkehr ins Team?

<strong>Mönchengladbach. Zumindest eine gute Nachricht gab es am Montag doch noch aus Mönchengladbach zu vermelden. Die Verletzung, die sich Michael Delura beim 0:1 bei Bayer Leverkusen zugezogen hatte, stellte sich nicht als Kreuzbandriss, sondern lediglich als Innenbanddehnung und Kapselriss im rechten Knie heraus. So wird der 21-Jährige statt der befürchteten sechs Monate nur einige Tage ausfallen und bei dem Versuch der Gladbacher, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen, mithelfen können. Immerhin ein kleines Fünkchen Hoffnung für den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga, selbst wenn alle Beteiligten noch immer mit ihrem Schicksal und vor allem mit dem Treffer von Andrej Voronin in letzter Sekunde vom Vortag gehadert haben.

Mit verbesserter Spielfreude allein wird kein Spiel gewonnen

"So eng liegen Glück und Pech beieinander. Wir haben natürlich das Pech, dass wir solch ein Spiel noch verlieren", sagte Peer Kluge. Es war aber eher ein hilflos wirkender und untauglicher Versuch des Gladbacher Mittelfeldspielers, die besonderen Umstände des Spiels nur diesem Ereignis zuzuordnen. Dass sich die taktische Grundordnung und die Interpretation des Spiels der Gladbacher hin zu mehr Spielfreude verändert und verbessert hat, seit Jos Luhukay das Traineramt von Jupp Heynckes übernommen hat, das wird kein Beobachter ernsthaft anzweifeln. In der Abwehr steht die Borussia mittlerweile kompakt, im Mittelfeld agiert sie zielstrebig und zweikampfstark. Luhukay hat den Heynckes’schen Breitwandfußball durch mutigeres Angriffsspiel ersetzt. Die Kombinationen sind sehenswert, der Einsatz der Spieler respektabel. Allein: Der einzige Mannschaftsteil, bei dem auch Luhukay bisher noch keine Kehrtwende herbeiführen konnte, bleibt der Angriff. Das lässt sich mit Zahlen belegen. Mit 21 erzielten Treffern bilden die Gladbacher auch in dieser Rubrik das Schlusslicht der Liga. Dies einzig dem seit Rückrundenbeginn verletzungsbedingten Fehlen von Oliver Neuville zuzuschreiben, dürfte als Erklärung nicht genügen. Denn der Nationalspieler ist in seiner Karriere bisher eher als Vorbereiter denn als Torjäger aufgefallen.

Diese Fehlplanung des Kaders ist nun nicht mehr zu korrigieren. Die Spieler, die Neuville ersetzen sollen, haben bisher nicht beweisen können, dass sie als Stammspieler eines Bundesligateams mithalten und Woche für Woche Leistungen auf diesem Niveau zeigen können.

"Es ist schwer, die passenden Worte zu finden. Alle sind enttäuscht, aber es geht weiter. Wir müssen nun in den nächsten zwei Wochen alle Kräfte bündeln", gab Sportdirektor Christian Ziege zu Protokoll. Und auch Jos Luhukay versuchte, ein wenig Optimismus zu verbreiten. "Wir haben jetzt mehr Zeit, diese Niederlage zu verkraften."

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