Borussia nach Noten: Der zweite Anzug passt

Gladbach gewinnt das Duell in der Europa League bei Fenerbahce Istanbul mit 3:0. Die Spieler in der Einzelkritik.

Istanbul/Mönchengladbach. Auf gleich neun Positionen hat Lucien Favre, Trainer von Borussia Mönchengladbach, die Startformation beim Europa-League-Duell mit Fenerbahce Istanbul verändert. Eine Chance der Spieler aus der zweiten Reihe, sich zu präsentieren. Was der zweite Anzug taugt — eine Übersicht.

Christofer Heimeroth: Der Torhüter kommt mit 31 Jahren zu seinem ersten Europapokal-Auftritt. Heimeroth, der nie über seine Rolle als Ersatzmann klagt und für das Sozialgefüge in der Mannschaft eine wichtige Rolle spielt, bringt die Partie fast ohne Fehler zu Ende. Stand in der 17. Minute bei einem Schuss zu weit vor dem Tor, ist bei einer Gelegenheit von Fenerbahce in der 53. Minute aufmerksam. Meistens ist er allerdings beschäftigungslos. Note: 3+

Oscar Wendt: Der Schwede ist stark im Spielaufbau, spielt gute Pässe ins Mittelfeld oder die Spitze. In der Defensive mit gutem Stellungsspiel. Ihm merkt man die Spielpraxis an. Bester Gladbacher auf dem Feld. Note: 2+

Alvaro Dominguez: Der Spanier ist der Spieler mit der größten Europapokal-Erfahrung auf dem Platz bei Gladbach. Spielt so wie in den jüngsten Auftritten: umsichtig, zweikampfstark, kompromisslos. Note: 2

Roel Brouwers: Rückt für Martin Stranzl in die Innenverteidigung, trägt die Kapitänsbinde. Der Niederländer ist ein Phänomen: Er kommt von der Ersatzbank und spielt, als ob er immer dabei sein würde. Anpassungsprobleme kennt Brouwers nicht. Note: 2-

Julian Korb: Der 20-Jährige, bisher bei einem Bundesligaspiel dabei, darf sein Europapokal-Debüt feiern. Der Junioren-Nationalspieler, in der Regionalliga-Truppe eine feste Größe, hat keine Mühe, sich als Jantschke-Ersatz zurechtzufinden. Nach vorne passiert allerdings wenig. Note: 3

Tolga Cigerci: Mit viel Licht, aber genauso viel Schatten. Der türkische Nationalspieler erzielt mit einem schönen Schlenzer in der 23. Minute die Führung. Doch er sorgt mit Ballverlusten im Spielaufbau immer wieder für Unruhe. Wird angeschlagen durch Amin Younes ersetzt. Note: 3-

Alexander Ring: Spielt als Sechser und nicht wie bisher meistens im rechten Mittelfeld. Verteilt gut die Bälle, in der Defensivarbeit aufmerksam. Ist eine gute Alternative zu Thorben Marx. Note: 2-

Granit Xhaka: Der Millionen-Zugang rettet in der 32. Minute in höchster Not. Ist die meiste Zeit darauf bedacht, Fehler zu vermeiden, was meist gelingt. Nach vorne unauffällig. In ihm steckt mehr Potenzial. Note: 3

Branimir Hrgota: Der Schwede wechselt immer wieder von der linken Seite ins Sturmzentrum, was vor allem in der ersten Hälfte zu Verwirrung beim Gegner führt. Bedient in der 12. Minute toll Mike Hanke, holt in der 27. Minute den Elfmeter zum 2:0 heraus. Note: 2

Peniel Mlapa: Findet auf der rechten Seite im wenig Bindung zum Spiel. Auch wenn er ins Sturmzentrum wechselt, ist der 21-Jährige unauffällig. Note: 3-

Mike Hanke: Der 29-Jährige führt mit Roel Brouwers und Christofer Heimeroth (beide 31) die Jungspunde. Den Elfmeter zum 2:0 in der 28. Minute verwandelt er traumwandlerisch sicher unter die Latte. Note: 3+

Amin Younes: Der 19-jährige Junioren-Nationalspieler wird in der 72. Minute für Tolga Cigerci eingewechselt. Zehn Minuten später hat er seinen großen Auftritt auf europäischer Bühne: Er lässt auf der linken Seite zwei Türken stehen, passt auf den Fuß von Luuk de Jong — 3:0. Note: 2

Luuk de Jong: Ein Tor nach längerer Verletzungspause — ein besseres Comeback hätte der Rekord-Einkauf nicht feiern können. Note: 2

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