Borussias Greenkeeper pflegt auch Dilkrather Rasen

Christian van de Flierth gibt einen Einblick in seine Arbeit und Pflegetipps für alle Vereine.

Borussias Greenkeeper pflegt auch Dilkrather Rasen
Foto: Franz-Heinrich Busch

Mönchengladbach. Auf ihren Kunstrasenplatz sind sie bei Fortuna mächtig stolz. 2008 wurde der Platz mit viel Eigeninitiative des Dorfvereins errichtet. Doch die Dilkrather können in ihrem Volksbank-Stadion ein paar Meter weiter noch auf ein weiteres Aushängeschild verweisen. „Um unseren Rasenplatz werden wir im Kreis vielfach beneidet“, sagt Jugendleiter Stefan Claser.

Denn in Gestalt von Christian van de Flierdt kümmert sich trotz seiner erst 34 Jahre ein echtes Fortuna-Urgestein um die Güte des Rasens. Er begann bei dem Verein als Dreikäsehoch mit dem Fußballspielen und hält heutzutage immer noch als Innenverteidiger der Bezirksliga- Mannschaft die Knochen hin.

Mitte der 1990er-Jahre kam van de Flierdt als Jugendlicher erstmals mit der Platzpflege in Dilkrath in Kontakt. Mit der Kreidemaschine und dem Abziehen des damals noch vorhandenen Aschenplatzes fing alles an, mit Anfang 20 übernahm er dann verantwortlich die Rasenpflege. Das hat ihm sogar dabei geholfen, einen Job bei Borussia Mönchengladbach zu bekommen. Er gehört zu dem Team von Greenkeepern, die sich darum kümmern, dass der Rasen im Borussia-Park und auf den Trainingsplätzen höchsten Ansprüchen genügt.

„Nach meinem Praktikum sind wir locker in Kontakt geblieben. Dann hat mich Chef-Greenkeeper Georg Vievers im März 2012 gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in seinem Team zu arbeiten“, erinnert sich van de Flierdt. Nur wenige Wochen später trat er den Job im Borussia-Park an. Die Gladbacher Platzwarte besuchen regelmäßig Fortbildungen bei der Kempener DEULA, die mittlerweile seit 25 Jahren Lehrgänge in Sachen professionellem Greenkeeping anbietet.

Bei Borussia kümmert sich Christian van de Flierdt mit neun Kollegen um acht Rasen- und drei Kunstrasenplätze sowie diverse Grünflächen rund um das Stadion. „Da gibt es jeden Tag genug zu tun. Extrem wird es, wenn englische Wochen anstehen“, sagt der 34-Jährige.

Der Job ermöglicht ihm Erlebnisse, die den meisten Fußballfans verwehrt bleiben. So durfte er zum Beispiel mit der Betriebsmannschaft mal auf dem „heiligen“ Rasen im Stadion kicken. „Ohne Zuschauer ist das schon komisch, war aber trotzdem ein tolles Erlebnis“, sagt van de Flierth.

In Dilkrath kann helfen ihm Vater, Bruder und drei Rentner. Ganz wichtig: Nach Spielen die Löcher schließen, die aus der Grasnabe herausgetreten wurden. „Das ist eine simple wie wirkungsvolle Methode, um im Amateurbereich Rasenplätze in einem guten Zustand zu halten“, verrät van der Flierdt. Außerdem sollte der Rasen in der Wachstumsphase im Idealfall drei- bis viermal die Woche gemäht und das Schnittgut entfernt werden. Ist der Platz durch große Belastung verdichtet, müssen Löcher gestochen werden, damit Regenwasser ablaufen kann.

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