Borussias Matchwinner Reus: "Den Strafstoß kann man geben"

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach bleibt das Überraschungs-Team in der Fußball-Bundesliga. Die Elf von Trainer Lucien Favre feierte am Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg einen verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg und hat sich vorerst mit 16 Punkten nach dem 7. Spieltag sensationell auf einem Champions-League-Platz eingenistet.

Der Höhenflug des Fast-Absteigers vom Niederrhein geht weiter.

Der Spieler des Spiels: Marco Reus ist Borussias gefährlichste Offensiv-Waffe. Der 22-Jährige wirbelte die Nürnberger Defensive immer wieder gehörig durcheinander und war fast nur durch Fouls zu stoppen. „Ich hätte allerdings eine von meinen zahlreichen Chancen auch nutzen müssen“, sagte Marco nach dem Schlusspfiff selbstkritisch. Dennoch leitete Reus die Entscheidung ein, als er in der 75. Minute unwiderstehlich in den Strafraum zog und Schiedsrichter Knut Kircher auf Strafstoß entschied. Reus Team-Kollege Filip Daems ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt zur 1:0 vom Elfmeterpunkt.

Der Moment des Spiels: Nach dem Schlusspfiff versammelten sich alle Borussen-Spieler vor den treuen Fans in der Nordkurve, einige Profis wie Mike Hanke oder Filip Daems hatten auch ihre Kinder dazugeholt, und feierten ausgelassen den dritten 1:0-Sieg in Folge. Statt der Humba gab es das obligatorische „Cha-la-la-la-la-la-la Bo-rus-si-a!“ - dazu hüpften die Profis gemeinsam mit den Fans auf den Stadion-Rängen. Gänsehaut pur!

Der Aufreger des Spiels: „Der Sieg der Gladbacher war hochverdient, aber dass wir so das Gegentor kassieren, das ärgert mich dann schon. Ich will aber weiter nichts dazu sagen, sonst muss ich noch eine Strafe zahlen“, ärgerte sich Nürnbergs Coach Dieter Hecking nach Spielende. Der „Club“ haderte mit der Strafstoß-Entscheidung von Schiedsrichter Knut Kircher. Pinola soll Borussias Reus gefoult haben. „Aus meiner Sicht kann man den geben“, so Reus später.

Chronik des Spiels: Die 51117 Zuschauer im Borussia-Park erlebten im Duell der beiden defensivstarken Teams eine Geduldsprobe. Die Gladbacher legten zunächst los wie die Feuerwehr und hatten nach nur 50 Sekunden bereits die erste große Torchance. Nach einer Flanke von Marco Reus kam Igor de Camargo zum Kopfball, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Kurz darauf stand plötzlich VfL-Stürmer Mike Hanke frei, doch dessen Schuss wurde in letzter Sekunde abgeblockt.

Im Anschluss ließen es beide Mannschaften, die sich konzentriert und gut organisiert präsentierten, in der Offensive etwas ruhiger angehen. Borussia lauerte auf Fehler der Nürnberger — wie in der 17. Minute. Da vergab Reus die größte Chance vor der Pause, als er einen verunglückten Rettungsversuch von Timmy Simons aufgriff, freistehend vor Torwart Alexander Stephan aber links am Tor vorbeischob. Reus (32.), Arango (33.) und wieder Reus (34.) vergaben noch weitere Hochkaräter.

In Durchgang zwei bot sich den Zuschauern zunächst das gleiche Bild. Gladbach spielte dominant auf, allerdings waren die Gäste bei Kontern stets gefährlich. Die großen Torchancen hatten weiterhin aber die Fohlen. Zunächst konnte Neustädter die Kugel per Kopf (67.) nicht über die Linie drücken, in der 73. Minute lief der eingewechselte Raul Bobadilla alleine auf den überragenden FCN-Keeper Alexander Stephan zu und scheiterte.

Der Elfmeter und das 1:0 durch Daems (75.) sorgte dann für das kollektive Aufatmen bei den Borussen. In der 79. Minute war es erneut Reus, der das Tor der Nürnberger nur knapp verfehlte. Sechs Minuten später scheiterte Reus an Stephan. Borussia brachte das 1:0 schließlich über die Runden, im Anschluss waren die Fans kaum noch zu halten. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) haben die Gladbacher im Breisgau die Hürde SC Freiburg zu meistern.

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