Dante nimmt de Camargo in Schutz

Gladbachs Abwehrchef verteidigt seinen Teamkollegen.

Mönchengladbach. Dieser Pokal-Kampf in Berlin hatte Kraft gekostet. Sibirische Kälte, rutschiger Boden, knüppelharte Zweikämpfe, Verlängerung. Den Profis von Borussia Mönchengladbach steckte der 2:0-Pokalerfolg bei Hertha BSC am Donnerstag noch ziemlich in den Knochen.

Nach dem Rückflug aus der Hauptstadt hatte Cheftrainer Lucien Favre für den späten Mittag noch eine Trainingseinheit im Borussia-Park angesetzt. Nicht auf dem Platz war Offensiv-Star und Nationalspieler Marco Reus, der 22-Jährige klagte über Leistenbeschwerden und wurde behandelt. Dafür drehte Verteidiger Martin Stranzl nach auskurierter Grippe erstmals wieder einige Runden.

Allzu viel Zeit, sich von den Strapazen zu erholen, bleibt der Fohlen-Elf nicht. Bereits am Freitagnachmittag steigt das nicht-öffentliche Abschluss-Training, ehe morgen das Top-Spiel daheim gegen den FC Schalke 04 (18.30 Uhr) auf dem Programm steht.

Bis dahin, sagte VfL-Kapitän Filip Daems, sei der Akku aber wieder aufgeladen. „Ich denke, die Pokal-Belastung dürfte kein Problem sein“, so der Belgier, „die Mannschaften, die Champions- oder Europa League spielen, haben diesen Rhythmus auch und kriegen es hin. Wir sind konditionell gut drauf.“

Natürlich war weiterhin die strittige Szene mit Hertha-Verteidiger Roman Hubnik und Borussen-Stürmer Igor de Camargo ein Thema. Hubnik hatte sich nach Ansicht von Schiedsrichter Felix Brych im eigenen Strafraum eine Tätlichkeit erlaubt, soll de Camargo eine Art Kopfnuss verpasst haben.

TV-Bilder zeigten später, dass Hubnik de Camargo auf den Fuß trat. Der ließ sich theatralisch fallen, Brych pfiff, entschied auf Strafstoß und Hubnik sah die Rote Karte. Den Strafstoß verwandelte Daems eiskalt, ehe Oscar Wendt Sekunden vor dem Abpfiff alles klar machte.

Dass die Berliner später von einem Skandal sprachen, den Unparteiischen heftig attackierten und de Camargo als Betrüger beschimpften, kommentierte Gladbachs Abwehrchef Dante so: „Ich musste sofort daran denken, was Igor damals in Hamburg gegen St. Pauli passiert ist. Wir führten, Igor und ein Pauli-Spieler gerieten aneinander, dann ließ sich der andere plötzlich fallen — und Igor sah die Rote Karte und wurde als der Dumme dargestellt. Nicht der Pauli-Spieler.“

Dante weiter: „Wir haben damals noch verloren, einen Tag später wurde der Trainer entlassen. Nun diese Szene, in der Hubnik auf Igor zukommt. Der Schiedsrichter hat entschieden — mehr will ich gar nicht mehr dazu sagen.“

Abgehakt, Dante konzentriert sich auf Schalke. „Wir müssen diesen Schwung mitnehmen, dürfen uns nicht beirren lassen.“

Am Abend erfahren die Borussen, auf welchen Gegner sie in ihrem ersten Pokal-Halbfinale (20./ 21. März) seit 2004 treffen. Bayern, Dortmund oder Greuther Fürth? Ab 23 Uhr werden die Begegnungen im ZDF-Sportstudio von „Glücksfee“ und Nationalspielerin Kim Kulig ausgelost.

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