Darlehen: Die Borussia zahlt — ab 2018

Die Stadt und der Klub sollen sich jetzt geeinigt haben.

Mönchengladbach. Die Stadtspitze und Vertreter der Borussia haben sich offenbar auf Modalitäten zur Rückzahlung städtischer Darlehen an den Klub in geheimen Treffen geeinigt. Demnach würde die derzeit sportlich sehr erfolgreiche Borussia ab 2018 und dann jährlich rund vier Millionen Euro auf die Konten der Kommune überweisen. Bis einschließlich 2034. Offiziell bestätigen das beide Seiten mit Hinweis auf die vereinbarte Vertraulichkeit nicht.

Vor Tagen hatte die WZ berichtet, dass die Zwei über viel Geld reden, das Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) angesichts der desolaten Finanzlage der Stadt gut gebrauchen kann.

Im Einzelnen geht es darum: Um Grundstücke im Nordpark erwerben und die Arena bauen zu können, erhielt die VfL-GmbH von der Stadt Kredite über rund 36 Millionen Euro. Das Geld nahm die klamme Stadt wiederum bei Banken auf, zu Zinskonditionen von durchschnittlich 4,494 Prozent.

Der Stadtrat räumte der Borussia jedoch einen durchschnittlichen Darlehnszins von 2,38 Prozent ein, zahlbar nach zehn Jahren, einschließlich der Darlehensbeträge. Seit 2001/2002 hat die Stadt für das „Borussen-Paket“ über 15 Millionen Euro an Zinsen bezahlt. Folglich wären nach gegenwärtigem Stand insgesamt mehr als 50 Millionen Euro fällig.

Borussia soll nach WZ-Informationen in den Gesprächen erklärt haben, man könne die Stadt-Kredite nicht zum vereinbarten Zeitpunkt — ab 2012/2013 — bedienen. Wohl auch deshalb, weil eine große Bank als Konsortialführer bei der Stadion-Finanzierung (u.a. die Stadtsparkasse MG) regelmäßige Millionenzahlungen erhalte.

Dem Vernehmen nach will Kuckels die Borussen-Kredite zusammenführen und deren Tilgungsfristen ändern. Der günstige Zinssatz, von dem Stadt wie Borussia profitierten, erleichtere das Ganze — vor allem für den Klub.

Borussia um ihren jetzigen Präsidenten Rolf Königs würde dann die geliehenen Gelder ab Mitte 2018 mit den erwähnten bis zu vier Millionen Euro jährlich abzahlen. In 16 Jahren, heißt es, hätte die Vereins-GmbH dann das Darlehen der Stadt abgestottert.

In der Politik sind erste Details der möglichen Vereinbarungen durchgesickert. Sie muss dem neuen Vertragswerk noch zustimmen.

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