Dortmund hält dem Druck stand — und feiert

Trainer Klopp nach 1:0 extrem erleichtert.

Dortmund hält dem Druck stand — und feiert
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Dortmund. Jürgen Klopp pustete vehement in die kalte Dortmunder Abendluft, alles fiel ab, und Klopp ist niemand, der den ersten Sieg nach fünf Niederlagen in der Fußball-Bundesliga als einigermaßen selbstverständlich mit übertriebener Coolness abfangen möchte. Nein, Klopp jubelte vor der Südtribüne, er zog symbolisch seine gelbe Kappe ab, er bespritzte seine Spieler mit Wasser — und machte danach deutlich, sehr genau zu wissen, bei wem er sich auch bedanken konnte. Bei seiner Mannschaft und seinen Vorgesetzten. „Wir arbeiten, wir kämpfen, wir geben alles“, sagte Klopp und hatte damit die Mindestanforderung besungen, mit der seine Elf gegen Borussia Mönchengladbach standhalten konnte.

Und Klopp versuchte sich auch im Sieg in so etwas wie Demut: „Ich danke Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc, dass sie mir keine doofen Fragen gestellt haben und mir zweifelnde Blicke hinterherwerfen.“ Immerhin war Klopp in das Spiel als Tabellenletzter gegangen, weil Konkurrent Bremen schon am Samstag gewonnen hatte.

Drückende Überlegenheit und ein deutliches Chancen-Plus — das durfte sich der BVB am Sonntag auf die Fahnen schreiben. Und zum ersten Mal in dieser Liga-Saison kassierte Dortmund beim 1:0-Sieg durch das Eigentor von Christoph Kramer kein Gegentor. „Die Mannschaft hat ein außergewöhnliches Spiel gemacht und lange überragend gespielt“, sagte Klopp. „Wir haben hochverdient gewonnen — das ist ein großartiges Gefühl.“

Vor 80 667 Zuschauern setzte Klopp im 85. Borussen-Derby auf Kontinuität und Stabilität: Er schickte die gleiche Startelf auf den Rasen wie beim Sieg gegen Istanbul und in der zweiten Halbzeit beim Meister Bayern München. Torhüter Roman Weidenfeller und der stark aufspielende Ex-Gladbacher Angreifer Marco Reus kehrten nach Magen-Darm-Erkrankungen ins Team zurück. Dortmund wirkte alles andere als verunsichert, erarbeitete sich mit kreativem Tempo-Fußball zahlreiche Chancen. Die Statistik wies 22:1-Torschüsse zu Gunsten des BVB aus, der sich aber vorwerfen lassen muss, erneut kein eigenes Tor erzielt zu haben. kup

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