Einzelkritik: Kramer rettet Gladbachs Ligastart

Mönchengladbach. Der Weltmeister musste es richten. Christoph Kramer erlöste Fans, Kollegen und seinen Trainer Lucien Favre mit einem platzierten Schuss zum 1:1 in der 90. Minute gegen den VfB Stuttgart vor dem drohenden Fehlstart in der Liga.

Der Schweizer Torwart Yann Sommer lieferte einen guten Bundesliga-Einstand. Das Bild zeigt ihn beim DFB-Pokal am 16.08.2014 gegen Saar FC. Foto: Archiv

Der Schweizer Torwart Yann Sommer lieferte einen guten Bundesliga-Einstand. Das Bild zeigt ihn beim DFB-Pokal am 16.08.2014 gegen Saar FC. Foto: Archiv

Foto: Dieter Wiechmann

Yann Sommer: Der Schweizer lieferte eine solide Liga-Premiere — ohne großen Patzer. Beim Stuttgarter Tor ohne Abwehrchance. Unterlief allerdings einen Eckball Note: 3

Julian Korb: Der Youngster hat das Vertrauen von Trainer Lucien Favre, rückte wieder ins Team. In Sarajevo spielte noch Fabian Johnson für ihn. Defensiv solide, offensiv durchschnitt Note: 4

1:1 gegen Stuttgart: Kramer bewahrt Gladbach vor Heimpleite
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Tony Jantschke: Robust im Zweikampf, gutes Stellungsspiel, sicher in der Spieleröffnung Note: 3

Martin Stranzl: Spielt entgegen der vergangenen Saison, als Jantschke sein Partner wurde, wieder auf der rechten Innenverteidigerposition und nicht mehr auf der linken. Gewohnt sicher. Note: 3

Alvaro Dominguez: Der Spanier hatte mit dem schwachen Martin Harnik nicht viel Mühe, fiel aber mit leichten technischen Schwächen auf. Note: 4

Havard Nordtveit: Das Spiel des Norwegers litt unter der Passivität der Mannschaft, daher war Löcher stopfen seine erste Spielerpflicht. Offensiv erzielte er kaum Wirkung. Note: 4

Granit Xhaka: Eine Darbietung zwischen Regisseur und Bettler. Der Schweizer sieht sich offenbar als Spielmacher — ein eher verhinderter aber. Am Ende bettelte er mit unglaublichen technischen Fehlern um seine Auswechslung. Ging leider nicht mehr, weil Favre schon dreimal gewechselt hatte. Note: 5-

André Hahn: Die Wucht in seinem Spiel ist irgendwo seit dem Donnerstagspiel in Sarajevo verschütt gegangen. Ein ganz bescheidener Auftritt des Zugangs. Überspielt, fahrig, mitunter abwesend. Spielte sich einen Ball selbst ins Toraus, statt zu flanken. Note: 5

Ibrahima Traoré: Bester und agilster Offensivspieler gegen seinen Ex-Club — allerdings mit wenig Ertrag. Seine Hereingaben fanden selten den Mitspieler. Note: 3

Raffael: Solide, aber das ist beim Brasilianer kurz vor der Note 4. Als kongenialer Partner zu Max Kruse fehlt ihm seinen letztjähriger Sturmkollege offensichtlich. Zwischen den Zugängen Hahn und Traoré fühlt er sich sichtlich noch nicht angekommen. Note: 3-

Branimir Hgrota: Vier Tore in zwei Pflichtspielen. Gestern ein weiteres — aber aus Abseitsposition. Der Treffer hatte den Schweden mit einer schlechten Leistung versöhnen können. Schiedsrichter Christian Dingert hatte etwas dagegen. Verstolperte kurz nach der Pause die Chance zur Führung. Note: 5

Fabian Johnson: Kam für André Hahn, konnte allerdings kaum Akzente setzen in den letzten 17 Minuten . . .

. . . das erledigte dafür Christoph Kramer mit dem Tor zum Ausgleich in der 90. Minute. Als der Weltmeister eingewechselte wurde, küsste er das ganze Team wach. Mit seinem ersten Ballkontakt, einem Heber, bediente er Thorgan Hazard, der abzog, aber nur den Pfosten traf.
Von da an, war Gladbach hellwach. Und Kramer setzte den erlösenden Schlussakkord. Note: 2

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