Erste Schlappe für müde Borussen

Die Gladbacher müssen dem harten Training Tribut zollen und verlieren in Koblenz mit 0:1.

Mönchengladbach. Nach fünf Siegen hat Aufsteiger Borussia Mönchengladbach in der Saisonvorbereitung auf die Fußball-Bundesliga den ersten Dämpfer erhalten. Die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay kassierte am Samstag im Testspiel beim Zweitligisten TuS Koblenz vor 4785 Zuschauern eine 0:1-Niederlage.

Gladbach hat in Koblenz vor allem die zweite Garnitur getestet, während die Gastgeber bis tief in die zweite Halbzeit mit der zur Zeit stärksten Formation spielten. Die Szene des Spiels ereignete sich nach gut einer Stunde: Das soeben eingewechselte Koblenzer Geburtstagskind Du-Ri Cha spielte einen Querpass, und der ebenfalls gerade eingewechselte Mönchengladbacher Verteidiger Tobias Levels lenkte den Ball bei dem Versuch, vor dem einschussbereiten Ardian Djokaj zu retten, zum 1:0 ins eigene Tor.

Doch das Ergebnis interessierte zumindest Gladbachs Trainer überhaupt nicht. "Ich weiß, was wir im Training geleistet haben", sagte Jos Luhukay. "Da ist es verständlich, dass in einigen Situationen die nötige Zielstrebigkeit gefehlt hat. Wir hatten selbst genug Möglichkeiten, das Ergebnis anders zu gestalten. Da waren wir nicht scharf genug." Angesprochen fühlen müssen sich vor allen Dingen Roberto Colautti, Marcel Ndjeng und Marko Marin, die im Stadion Oberwerth fahrlässig mit ihren Chancen umgingen.

Borussias Müdigkeit sollte niemanden überraschen: Schließlich war das Spiel in Koblenz der Abschluss eines kurzen, aber intensiven Trainingslagers in Westerburg. Selbst am Vormittag des Vorbereitungsspiels hatte Jos Luhukay zum Training gebeten.

Dass da bei einigen Spielern die nötige Frische fehlte, sollte nicht verwundern. "Ich weiß die heutigen Eindrücke einzuschätzen", sagte Luhukay, der sicherlich notiert haben dürfte, dass Gal Alberman weiterhin als "Schaltstation" vor der Abwehr zu überzeugen wusste, auch Filip Daems, der die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte, hinterließ einen guten Eindruck.

Vielen anderen war die hohe Trainingsbelastung jedoch anzumerken. "Es ist natürlich schön, wenn man in der Vorbereitung von Sieg zu Sieg eilt", so Luhukay. "Es ist aber auch überhaupt kein Problem, wenn man mal so ein Spiel dazwischen hat." Nach fünf Siegen in Folge war das Spiel in Koblenz die erste kalte Dusche vor Saisonbeginn - die vielleicht nicht nur wegen des schwül-warmen Wetters zum genau richtigen Zeitpunkt kam.

Die Borussia scheint aber insgesamt auf einem guten Weg zu sein, von den "Neuen" könnten außer Alberman auch Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Karim Matmour echte Verstärkungen sein.

Auf die Frage, ob die drei auf dem Weg seien, Stammspieler zu werden, entgegnete der Trainer: "Ich halte nichts von einer sogenannten ersten Elf. Ich glaube, dass die Saison lang genug wird. Ich möchte von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel bei jedem Einzelnen beobachten, welche Qualität ich einsetzen kann."

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