Gladbach bereit für den Bayern-Gipfel

Nach dem souveränen 3:0-Sieg in Hannover macht sich schon Vorfreude auf das Duell mit Bayern München breit. Nur nicht bei Favre.

Da kommt Freude auf: Thorgan Hazard feiert Max Kruse (r.), der in Hannover bereits seine Saisontore Nummer vier und fünf erzielte — in bisher sechs Liga-Einsätzen.

Da kommt Freude auf: Thorgan Hazard feiert Max Kruse (r.), der in Hannover bereits seine Saisontore Nummer vier und fünf erzielte — in bisher sechs Liga-Einsätzen.

Foto: Dieter Wiechmann

Hannover. Es war kurz nach der Pause, als sich Gladbachs Mittelfeldspieler Granit Xhaka in Hannover den Ball zum Freistoß zurecht legte und ihn schließlich aus 28 Metern ins Tor jagte. Knallhart, präzise. „Das 2:0 war ein wichtiges Tor. Es war die Vorentscheidung“, sagte Cheftrainer Lucien Favre nach dem Abpfiff erfreut. Die weiteren Tore zum 3:0-Endstand gingen auf das Konto des starken Max Kruse. Durch den überzeugenden Auftritt am Maschsee blieb die Borussia auch in ihrem 13. Pflichtspiel ohne Niederlage und sieht nun auch ihrer siebten (!) „englischen Woche“ seit Mitte August gelassen entgegen.

Trainer Favre denkt nur an das Spiel gegen Limassol am Donnerstag

Am kommenden Sonntagabend endet der „Fußball-Marathon“ vorläufig mit dem Spitzenspiel gegen Rekordmeister FC Bayern München. Sechs Tage noch bis zum ewigen Klassiker. „Wie bitte?“, fragte Trainer Favre. „Erst einmal kommt die Europa League am Donnerstag mit Limassol auf uns zu, das wird schwer genug. Mit München werde ich mich früh genug befassen.“ Der Begriff Bayern-Jäger passt Favre erst recht nicht in den Kram: „Was ist denn mit Mainz, Hoffenheim, Leverkusen und den anderen Mannschaften? Die verfolgen doch auch die Bayern. Außerdem ist gerade erst der achte Spieltag vorbei.“ Acht Spiele, in denen Gladbach eine Rekordmarke setzte: Nur vier Gegentore — so wenige ließ die Borussia in ihrer Bundesliga-Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch nie zu. Andere befassten sich im Gegensatz zu Favre durchaus bereits mit dem kommenden Spitzenspiel. Zum Beispiel der neue Fixpunkt in der Fohlen-Elf, Granit Xhaka. „Auf das Spiel freue ich mich riesig.“ Der 22-jährige Schweizer mit kosovarischen Wurzeln war in Hannover der unumstrittene Chef. Er bestimmte das Tempo, den Takt, sorgte für die Balance. Kein Wunder, dass Xhaka immer auf dem Platz steht, in allen Wettbewerben präsent ist. „Ich brauche Xhaka“, sagte Favre. „Er hat sich erheblich gesteigert.“ Ob Xhaka auch gegen Limassol wieder zum Einsatz kommt? „Eigentlich brauche ich auch mal ‘ne Pause, nur nicht gegen die Bayern“, sagte Xhaka. Und selbst Sportdirektor Max Eberl lässt das Bayern-Gastspiel nicht los: „Das wird eine Riesenaufgabe und eine große Herausforderung. Wir sind bereit.“

Hannover 96 fehlte nach drei Heimsiegen in der Liga diesmal die Courage und das Niveau, um gegen die überlegenen Gäste etwas auszurichten. Fast ein bisschen neidisch blickte 96-Trainer Tayfun Korkut Richtung Gladbach: „Wir waren einfach nicht gut genug gegen eine der besten Mannschaften der Liga.“

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