Gladbach dreht Match in Überzahl: 4:2-Erfolg in Fürth

Fürth (dpa) - Mit dem 600. Erstligasieg gegen glücklose Fürther bleibt Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga in Schlagdistanz zu den internationalen Tabellenrängen.

Auch dank einer 80-minütigen Überzahl setzten sich die Gäste von Coach Lucien Favre beim Aufsteiger mit 4:2 (1:2) durch. Der Jubiläumserfolg katapultierte die „Fohlen“ auf Platz acht. Die SpVgg Greuther Fürth wartet dagegen weiterhin auf den ersten Heimsieg in der Bundesliga und droht im Abstiegskampf schon früh den Anschluss zu verlieren. Dem Neuling fehlen nun vier Zähler zum VfL Wolfsburg auf dem Relegationsrang.

Oscar Wendt (22. Minute), Martin Stranzl (51.), Patrick Herrmann (57.) und Thorben Marx per Handelfmeter (90.+2) erzielten die Tore für die Gäste. Bernd Nehrig ebenfalls mit einem Strafstoß (10.) und Edgar Prib (43.) hatten die Fürther - die nach dem Platzverweis gegen Thomas Kleine (12.) fast über die gesamte Spieldauer zu zehnt spielen mussten - zweimal in Führung geschossen. Fürths Milorad Pekovic sah in der Nachspielzeit auch noch die Gelb-Rote Karte.

„Das war ein wichtiger Auswärtssieg, die Mannschaft hat Moral bewiesen“, lobte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und fand: „Das war der Schritt, den wir gebraucht haben.“ Fürths Stephan Fürstner haderte dagegen: „Wir haben alles gegeben, aber wieder nichts erreicht. Wir kassieren einfach viel zu schnell die Gegentore.“

Für die Mission Aufholjagd im Tabellenkeller hatte Fürths Coach Mike Büskens Gerald Asamoah nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder in die Startelf zurückgeholt - und der frühere Schalker war gleich einer der Hauptdarsteller einer rasanten Anfangsphase: Nach einem frechen Dribbling war der Routinier an der Strafraumgrenze vom sieben Jahre jüngeren Wendt plump gefoult worden (8.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Nehrig mittig zu seinem ersten Bundesligator.

Der Aufsteiger kaufte dem Europa-League-Team in den ersten Minuten den Schneid ab, schon vor dem Führungstreffer hätte Prib aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen können (4.). In wesentlich komplizierterer Lage machte es der Mittelfeldspieler dann besser, als er einen Konter hervorragend abschloss: Asamoah hatte den Teamkollegen auf der linken Seite exzellent freigespielt, Prieb vollstreckte ins lange Eck.

Dass die Gastgeber in einer Halbzeit doppelt so viele Treffer bejubeln durften wie in den vorherigen fünf Heimspielen zusammen, lag auch der anfangs zu sorglosen Gladbacher Defensive. Stellte sich Wendt bei der Elfmeteraktion ungeschickt an, so klappte vor dem zweiten Gegentor das Umschalten von Angriff in Abwehr nicht.

Dabei standen dem Favre-Team früh nur noch zehn Fürther gegenüber. Ein Foul des früheren Gladbachers Kleine an Herrmann kurz vor dem Strafraum wertete Schiedsrichter Peter Gagelmann als Notbremse, Rot war die Folge. Zehn Minuten danach bügelte Wendt dann seinen Patzer beim 0:1 aus, als er eine Flanke Herrmanns ins Tor einnickte.

Wendt nahm erneut den Platz von Kapitän Filip Daems (Bauchmuskelverletzung) ein. Zudem fehlte Roel Brouwers mit einer Knieprellung, dafür rückte Stranzl wieder in die Innenverteidigung. Der Österreicher brachte sein Team sofort nach der Pause wieder heran, als er eine Kopfballvorlage von Mike Hanke ebenfalls per Kopf über die Linie drückte.

Für die Hausherren war der Ausgleich wie ein Schlag ins Gesicht, zumal sich mit fortwährender Spieldauer die Unterzahl bemerkbar machte. Kurz darauf wurde es noch schlimmer, als Herrmann einen ansehnlichen Spielzug samt Flanke von Lukas Rupp zum 3:2 vollendete.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 41,8 - 58,2

Torschüsse: 11 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 55,6 - 44,4

Fouls: 15 - 13

Ecken: 4 - 4

Quelle: optasports.com

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