Gladbach erzittert sich Punkt gegen Stuttgart

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga im heimischen Borussia-Park nicht über ein 1:1 (0:1)- Remis gegen den abstiegsbedrohten VfB Stuttgart hinausgekommen.

Patrick Herrmann (l.) im Zweikampf mit Arthur Boka.

Patrick Herrmann (l.) im Zweikampf mit Arthur Boka.

Foto: Rolf Vennenbernd

Die Mannschaft von Cheftrainer Lucien Favre lieferte über weite Strecken der Partie eine dürftige Vorstellung ab, konnte nach der Stuttgarter Führung (Didavi) dank des späten Kopfballtreffers von Juan Arango zumindest noch einen Dusel-Punkt bejubeln. Der VfB ließ zuvor mehrere gute Chancen ungenutzt, um die Partie vorzeitig für sich zu entscheiden und bleibt somit im Tabellenkeller. Borussia hingegen darf weiterhin vom Europapokal träumen, musste allerdings Rang vier an den VfL Wolfsburg abtreten.

Es lief die 89. Spielminute, als die Borussen-Fans doch noch jubeln konnten und ihnen so eine bittere Heimpleite erspart blieb. Lange hatte Borussia sich überaus schwer getan gegen den VfB, der 0:1-Rückstand war sogar noch eher schmeichelhaft. Bis zu jenem Augenblick, als Max Kruse in den Strafraum flankte, der bis dahin schwache Juan Arango plötzlich im Kopfballspiel explodierte und die Kugel zum Ausgleich ins Stuttgarter Tor drückte.

Arango rettet Fohlen einen Zähler gegen Stuttgart
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Kollektive Erleichterung im Gladbacher Lager — ein Punkt, der im Rennen um die internationalen Plätze am Ende vielleicht doch noch einiges wert sein kann. VfL-Verteidiger Roel Brouwers sagte: „Wenn man in der 90. Minute den Ausgleich schießt, kann man fast von einem gewonnen Punkt sprechen. Aber vor der Partie hatten wir uns mehr vorgenommen, natürlich hätten wir lieber drei Punkte geholt. Nach dem Spielverlauf müssen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.“

Er wird die Borussia nach dieser Saison in Richtung FC Barcelona verlassen. Und Borussias Torhüter Marc-André ter Stegen zeigte gegen den VfB, warum die Katalanen sich für viel Geld seine Dienste ab dem Sommer gesichert haben. Ter Stegen parierte wiederholt überragend, schaffte so die Grundlage, dass Borussia nicht vorzeitig als sicherer Verlierer gegen Stuttgart feststand. „Ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, dass wir zumindest noch einen Punkt geholt haben“, so ter Stegen nach dem Schlusspfiff.

Die Partie lief erst wenige Minuten, als bei einigen Chaoten im Stuttgarter Fan-Block alle Sicherungen durchknallten und zig Bengalos entzündet wurden. Nicht nur dichte Rauchschwaden zogen daraufhin durch den Borussia-Park, es hätten auch Menschen verletzt werden können. Glücklicherweise war der Spuk nach wenigen Augenblicken wieder beendet. Bilder und Szenen, die eigentlich niemand im Stadion mehr sehen möchte.

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der sehr kompakt stand und gegen den wir kaum Lücken gefunden haben. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt und hatten zu wenig Bewegung in unserem Spiel. Beim Gegentor haben wir geschlafen. Wir hatten Glück, dass wir zur Pause nur 0:1 hinten lagen. Die zweite Halbzeit war besser. Wir haben probiert, das Spiel zu machen, hatten auch mehr Ballbesitz, waren aber nicht effizient genug. Trifft Traoré statt die Latte zum 2:0, wäre das Spiel entschieden gewesen. Aber wir haben immer daran geglaubt, noch ein Tor zu schießen - und das ist uns auch gelungen.

Hubertus Stevens (Trainer VfB Stuttgart): Ich bin natürlich sehr enttäuscht - wie wir alle. Wir hätten das Spiel früher entscheiden können, haben es aber versäumt, unsere guten Chancen zu nutzen. Du kannst immer mal so ein Tor nach einem hohen Ball bekommen. Ich ärgere mich mehr darüber, dass wir den Sack nicht vorher zugemacht haben. Wir hatten klare Chancen, um höher als 1:0 zu führen.

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