Gladbach kann doch noch siegen: 2:0 gegen Marseille

Mönchengladbach (dpa) - Mit dem ersten Sieg in der Europa League hat Borussia Mönchengladbach die internationale Reife angedeutet. Durch das 2:0 (1:0) gegen Olympique Marseille erhöhten die Gladbacher ihre Chancen auf das Weiterkommen in der Gruppe C drastisch.

In einer über weite Strecken mäßigen Partie ließen Kapitän Filip Daems (33.) per Handelfmeter und der zwei Minuten zuvor eingewechselte Peniel Mlapa (67.) mit einem fulminanten 22-Meter-Schuss vor 45 000 Zuschauern zumindest für einen Abend den tristen Alltag in der Fußball-Bundesliga vergessen.

Mit nunmehr vier Zählern zogen die Borussen in der Tabelle mit Marseille gleich. Allerdings müssen sie in den restlichen drei Spielen noch zu den Franzosen und zu Fenerbahce Istanbul reisen. Außerdem kommt AEL Limassol aus Zypern zu den Borussen.

„Dieser Sieg war wichtig für uns gegen eine gute Mannschaft. Es war unsere letzte Chance, um noch weiterzukommen“, sagte Borussen-Trainer Lucien Favre. „Wir haben gut gespielt. Am Anfang war es schwer, da war der Gegner besser.“

Allerdings bezahlte er den Sieg gegen den Tabellenzweiten der Ligue 1 teuer. Tony Jantschke musste mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung schon nach der ersten Halbzeit in ein Krankenhaus gebracht werden, Stürmer Luuk de Jong schied nach der Pause ebenfalls verletzt aus. Für ihn kam Mlapa und erzielte in seinem zweiten Pflichtspiel-Einsatz seinen ersten Treffer. „Mit seiner Schnelligkeit kann er immer was machen“, lobte Favre den 21-Jährigen.

Anders als in den beiden Europa-League-Partien zuvor hatte er auf Rotation versichtet und seine Startelf im Vergleich zum 0:4 bei Werder Bremen nur auf einer Position geändert. Patrick Herrmann spielte für Granit Xhaka und stürmte neben de Jong.

Die Kontinuität in der Aufstellung zeigte zunächst kaum Wirkung. Die verunsicherten Gladbacher kamen kaum in die Zweikämpfe, im Spiel nach vorn lief nur wenig zusammen. So bestimmten die Gäste aus Frankreich lange das Geschehen.

Ein Freistoß von Juan Arango (32.) war das erste Lebenszeichen in der Offensive der Gastgeber. Dennoch stellte das 1:0 Sekunden später den Spielverlauf auf den Kopf: Nach einem Handspiel von Charles Kaboré im eigenen Strafraum, entschied der belgische Schiedsrichter Serge Gumienny sofort auf Elfmeter. Kapitän Filip Daems verwandelte sicher (33.). Viel mehr Sicherheit gab der Treffer dem Gladbacher Spiel aber nicht.

Nach dem Wechsel blieben die Kräfteverhältnisse zunächst unverändert. Olympique tat mehr für die Offensive, Borussia reagierte nur. Strafraumszenen hatten Seltenheitswert - bis Mlapa kam. Er verwandelte den Schock über das verletzungsbedingte Aus für de Jong in Jubel und wurde mit seiner ersten Aktion zum Tor-Helden. Endlich bekam Gladbach die Sicherheit, Marseille fiel nichts mehr ein. Mlapa hätte sogar noch zum Doppel-Torschützen werden können, jagte den Ball in der 71. aus fünf Metern aber über das Tor. Aber auch so reichte es gegen die am Ende harmlosen Franzosen.

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