Gladbachs Motto: Aus wenig mach’ viel

Eine Chance, ein Tor und ein Punkt beim 1:1 auf Schalke.

Gelsenkirchen/Gladbach. Aus wenig mach‘ viel — die Kunst der Effizienz. Ein Qualitätsmerkmal, das im Regelfall im modernen Fußball nur Top-Mannschaften zugeschrieben wird.

Das kann Borussia Mönchengladbach sicherlich nicht für sich beanspruchen. Dennoch hat aktuell kaum ein anderes Team der Liga die Kunst der Effizienz gerade auf des Gegners Platz so verinnerlicht wie die Mannschaft von Trainer Lucien Favre.

Noch Mitte Oktober, nach den Pleiten in Dortmund (0:5) und Bremen (0:4), schien Gladbach auswärts nicht konkurrenzfähig. Doch der Trend hat sich vollkommen gedreht. Inzwischen ist Gladbach auswärts seit vier Spielen ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis).

Nur eine wirklich klare Torchance hatte Schalke den Gästen gestattet — die Igor de Camargo prompt zur Führung nutzte. Der Stürmer, der gerade einmal 29 Ballkontakte hatte, düpierte mit seinem ersten Torschuss Torhüter Timo Hildebrand. De Camargo bugsierte den Ball per Pike vorbei am verdutzten Hildebrand über die Tor-Linie.

„Ich wollte ihn damit überraschen. Das ist mir offenbar gelungen. Es zeichnet einen guten Stürmer aus, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun. Ich denke, ich bin ein guter Stürmer“, sagte de Camargo. Dass er eigentlich wenige Augenblicke vor seinem Treffer gegen den bereits am Seitenrand wartenden Mike Hanke ausgewechselt werden sollte, habe er, so de Camargo, gar nicht bemerkt.

Am Ende reichte sein Geniestreich zwar nicht zum ganz großen Clou, weil Nationalspieler Julian Draxler vier Minuten vor dem Abpfiff noch der Ausgleich gelang.

Was Borussen-Trainer Lucien Favre im Anschluss auch erst einmal verdauen musste: „Wir sind schon ein wenig enttäuscht, auch wenn das Remis am Ende gerecht ist.“ Man habe aber gesehen, ergänzte der Schweizer zufrieden, dass seine Mannschaft sich im Gegensatz zum Saisonstart „deutlich verbessert“ habe.

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