Kuriose Pleite in Freiburg

Gladbach ist an der Dreisam lange die bessere Mannschaft, verliert aber mit 2:4.

Kuriose Pleite in Freiburg
Foto: DW

Freiburg/Mönchengladbach. Granit Xhaka redete. Nach Borussias 2:4-Pleite in Freiburg sprudelten die Worte aus dem 21-Jährigen nur so heraus. „Ich fühle mich vom Schiedsrichter verschaukelt. Das ist eine Frechheit“, echauffierte sich der Schweizer. „So ein Schiri braucht nicht Bundesliga zu pfeifen.“ Der Unparteiische Peter Gagelmann aus Bremen hatte mit seinen Entscheidungen Xhaka nicht nur zur Weißglut gebracht, sondern ihn auch zu einer der tragischen Figuren eines kuriosen Bundesliga-Spiels werden lassen.

Fast eine Stunde lang hatten Xhaka und seine Borussen wie der sichere Sieger an der Dreisam ausgesehen. Die Fohlen kombinierten so ansehnlich, dass selbst Bundestrainer Joachim Löw auf der Tribüne voller Anerkennung nickte.

Dämpfer für Gladbach: 2:4-Pleite in Freiburg
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Dämpfer für Gladbach: 2:4-Pleite in Freiburg

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Die Freiburger Spieler konnten derweil nur staunend zusehen. Doch Kruse, Raffael, Arango und Co verschluderten aufreizend lässig nach der frühen Führung durch Herrmann beste Einschussmöglichkeiten.

Auch Xhaka, der zunächst zu den besten Borussen zählte, verfehlte mit seinen Distanzschüssen mehrmals knapp das Freiburger Tor. Bekam zudem von Gagelmann wegen einer Lappalie die Gelbe Karte gezeigt. Was sich aus Gladbacher Sicht nach berauschenden 45 Minuten noch böse rächen sollte. Denn Freiburg bestrafte gleich zu Beginn von Durchgang zwei nicht nur Borussias Fahrkarten-Festival und glich mit dem ersten Torschuss (Mehmedi) überraschend zum 1:1 aus.

Filip Daems verschossener Elfer und schließlich Gagelmanns erneute Gelb-Sanktion samt Platzverweis wegen Xhakas naivem Zweikampfverhalten brachten die Fohlen schließlich völlig aus dem Tritt. Freiburgs Sorg, Darida und erneut Mehmedi wussten die Gladbacher Konfusion zu nutzen. Binnen weniger Minuten hatte Borussia drei Punkte verschenkt. Nordtveits Freistoß-Treffer am Ende war nur noch Ergebnis-Kosmetik.

Später dann waren sich alle Beteiligten im Borussen-Lager einig: Daems’ verschossener Strafstoß und Xhakas Platzverweis seien der „Knackpunkt“ gewesen. Und während Daems sich ein „es tut mir Leid, ich war mir sicher, dass ich den Elfer reinschieße“ entlocken ließ, brauchte der aufgewühlte Xhaka mehr Zeit, um auch Selbstkritik üben zu können.

Das tat er dann aber gestern in einem von Borussia im Internet veröffentlichten Statement. Darin entschuldigte sich Xhaka wegen seiner drastischen Worte bei Gagelmann. Ob dieses „Sorry“ Xhaka vor einer möglichen längeren Sperre bewahrt, bleibt abzuwarten.

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