Mann mit dem Zauberfuß: Arango bleibt Gladbacher

Mönchengladbach (dpa) - Alle schwärmen von Marco Reus und Torhüter Marc-André ter Stegen, doch der wahre „Künstler“ im Überraschungsteam von Borussia Mönchengladbach ist Juan Arango.

Davon konnten sich Mitspieler, Fans und Verantwortliche erst am vergangenen Samstag wieder überzeugen, als der Venezolaner mit einem sehenswerten Außenristschuss zum 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern traf. Und der Mann mit dem „Zauberfuß“ hat zuletzt nicht nur auf dem Platz Zeichen gesetzt, sondern auch am Verhandlungstisch: Der Mittelfeldspieler verlängerte seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2014.

Damit hat der beste Fußballspieler Venezuelas in der Hochphase der Personalspekulationen beim Traditionsverein für ein wichtiges Signal gesorgt. Nach den Abgängen von Reus und Roman Neustädter im kommenden Sommer sowie den Diskussionen um die Zukunft von Abwehrchef Dante und Trainer Lucien Favre wuchs am Niederrhein die Sorge, dass die derzeit erfolgreiche Elf auseinanderbrechen könnte.

„Dass es immer wieder Gerüchte gibt um Spieler, das gehört zum Geschäft. Wir spielen um die europäischen Plätze mit. Das ist eine gute Basis für Gespräche. So wie mit Arango, der verlängert hat, weil er sich hier wohlfühlt und Perspektiven sieht“, sagte Vizepräsident Rainer Bonhof. Der frühere Gladbacher Mittelfeldstar schwärmt schon lange von dem Linksfuß aus Südamerika. „Ich habe hier keinen erlebt, der ein besseres Füßchen hat als Juan. Das ist sogar besser als bei Netzer“, befand Bonhof.

Der Respekt vor Arangos fußballerischen Klasse ist riesengroß. „Er ist ein sensationell guter Fußballer“, meinte Mitspieler Reus. „Er spielt mit viel Intelligenz, ist kreativ und spielt tödliche Pässe“, erklärte Favre. Der Gladbacher Trainer sagte sogar: „Sein linker Fuß ist wie eine Hand.“

Arango, der vor drei Jahren für drei Millionen Euro von RCD Mallorca verpflichtet wurde, gilt als großer Ballartist, ist aber ein Mann der leisen Töne. Interviews mit ihm sind eine Seltenheit. Er ist auch im Team kein großer Wortführer, zumal er kaum Deutsch spricht. In einem Gespräch mit Borussias Internetredaktion betonte der Südamerikaner, dass es für ihn eine große Ehre sei, zwei weitere Jahre in Mönchengladbach zu spielen. „Ich fühle mich im Verein rundum wohl. In den kommenden beiden Jahren möchte ich einen möglichst großen Beitrag zum Erfolg der Mannschaft beisteuern“, sagte Arango.

In seiner Heimat haben sie ihm längst ein Denkmal gesetzt. Unter der Regie ihres Kapitäns erreichte die Auswahl Venezuelas bei der Copa America im vergangenen Jahr überraschend das Halbfinale und belegte Platz vier. Das Nachrichtenportal „Ultimas Noticias“ kürte Arango daraufhin zum „besten venezolanischen Fußballer aller Zeiten“.

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