Schulz überzeugt mit einem Tor

Der 19-Jährige hat einen Profivertrag unterschrieben.

Mönchengladbach. Er ist groß. Er ist blond. Und er schoss ein Tor am Samstag, als Borussia gegen den Zweitligisten VfL Bochum 2:4 verlor. Nein, es geht nicht um Mikael Forssell, den Finnen, der einst Gladbacher war und nun für Bochum Tore schießt.

Ein Jung-Borusse tat es dem Altstar gleich: Marvin Schulz. Und das Tor, das er erzielte, war richtig schön: Als Marlon Ritter den Ball verpasste, haute Schulz ihn mit Wucht hoch oben hinein ins Tor. Mit einer Präzision, die zu seiner neuen Rückennummer passt, der 18, die zuvor der Künstler Juran Arango trug. Schulz ist der nummerische Erbe des Venezolaners, er bekam die Zahl, als er zuletzt seinen Profivertrag bis 2018 unterschrieb.

Der 19-Jährige, der Innenverteidiger und Sechser sein kann, gehörte bei allen fünf Pflichtspielen zum Kader. „Das fühlt sich gut an, immer dabei zu sein. Damit hätte ich vor der Vorbereitung natürlich nicht gerechnet, es ist perfekt gelaufen“, sagte Schulz. Nicht mal ein Jahr ist es her, als es eine Episode gab, die vielleicht mit dafür gesorgt hat, dass Schulz aktuell der große Durchstarter im Borussen-Team ist. Und vielleicht mag er sich an jenen Novembertag erinnern, als er wohl mit einem recht mulmigen Gefühl im Büro von Nachwuchsdirektor Roland Virkus saß.

Schulz spielte noch in der U19, und die hatte gerade 1:2 verloren. Er selbst hatte kein gutes Spiel gemacht. „Die Einstellung stimmte nicht, das darf nicht sein“, bekam er von Virkus zu hören.

Virkus will nicht für sich in Anspruch nehmen, dass der Rüffel die Initialzündung für Schulz war. „Aber vielleicht war es ein Mosaikstein.“ Schulz hat genau zugehört und sich gemerkt, dass Talent allein nicht für höhere Aufgagen reicht, sondern, dass es mit harter Arbeit garniert sein muss. Er verinnerlichte, was Virkus ihm sagte. „Marvin ist sehr lernwillig. Er saugt alles auf“, sagt Virkus über den Mülheimer, der als Stürmer nach Gladbach kam und dann immer weiter nach hinten rückte. Dass Schulz zudem „total klar im Kopf ist, die einfache Spielweise bevorzugt und wenig Fehler macht“, sind Aspekte, die ihn ebenfalls für Cheftrainer Lucien Favre interessant gemacht haben. „Achten sie auf Schulz“, sagte Favre schon vor dem Trainingslager am Tegernsee.

Jetzt hofft Schulz, bald den ersten Pflichtspieleinsatz im Profi-Team zu erleben. Die Frage ist aber auch, ob Favre im Ernstfall tatsächlich Schulz ins kalte Wasser wirft, oder doch auf Routiniers wie Brouwers setzt. Schulz jedenfalls wähnt sich längst nicht bei 100 Prozent. „Ich denke, ich bin schon sehr weit, brauche aber auch noch Zeit“, sagte er. Weswegen er die Extra-Schichten, die Favre den Nachwuchsleuten anbietet, gern nutzt. „Es gibt noch viel zu verbessern“, weiß Schulz.

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