Sieg durch Dusel-Eigentor lässt Stuttgart jubeln

Mönchengladbach (dpa) - Letzte Woche Heim-Deppen, diese Woche Auswärts-Könige: Der VfB Stuttgart verbuchte bei seiner Berg- und Talfahrt in der Fußball-Bundesliga mit dem 2:1 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach bereits den elften Auswärtspunkt in der Liga.

Eine Woche nach der bitteren 2:4-Pleite gegen Hannover 96 zeigten sich die Stuttgarter dabei wieder von ihrer besseren Seite. „Das kann man nicht erklären. Es gibt halt solche Phasen“, meinte Torschütze Martin Harnik.

Auch VfB-Coach Bruno Labbadia konnte die zwei Gesichter seines Teams nicht deuten. „Wir treten ja auswärts nicht anders auf. Aber wo man die Punkte holt ist auch egal“, befand der Coach. Wichtig sei, dass man nach dem Hannover-Spiel so eine Reaktion gezeigt habe, betonte Harnik. „Jetzt müssen wir in Bukarest nachlegen, damit wir international überwintern können“, forderte der Österreicher.

Mit viel Dusel sicherte sich der VfB bei seinem Lieblingsgegner in Mönchengladbach den bereits 14. Bundesligasieg. Lange lief es auf eine Punkteteilung hinaus, ehe Gladbachs Innenverteidiger Roel Brouwers in der 72. Minute einen Schuss von Zdravko Kuzmanovic so unglücklich mit dem Knie abfälschte, dass der Ball von der Unterkante der Latte ins eigene Tor sprang. „Ich glaube, der Ball kann noch hundertmal so auf mich zukommen und er wird nie wieder reingehen. Es ist einfach unglaublich. Da ist eine große Portion Pech dabei“, meinte Brouwers.

Zwei frühe Treffer von Martin Stranzl (7.) und Harnik (8.) hatten für das 1:1 gesorgt. „Für mich war es heute ein Unentschieden-Spiel“, sagte Gladbachs Trainer Lucien Favre nach der Partie. Auch Sportdirektor Max Eberl sah beide Teams gleichauf. „Das Spiel stand immer auf des Messers Schneide.“

Die Stuttgarter hatten sich nicht nur gut auf die Gladbacher eingestellt, sie reagierten nach dem frühen Gegentreffer auch prompt. „Dass wir gleich den Ausgleich gemacht haben, war hervorragend“, freute sich Labbadia, der sich mit seinem Personalwechsel auf der linken defensiven Seite von Arthur Boka zu Cristian Molinaro bestätigt sah. Molinaro schlug die Flanke auf Harnik, der zum 1:1 traf. „Er sollte mit seiner Frische auf der linken Seite für Impulse sorgen. Das hat sich bezahlt gemacht“, sagte der VfB-Coach.

In der Tabelle haben die Stuttgarter mit dem Sieg nicht viel gewonnen. Zu eng liegt das Mittelfeld der Liga beisammen. Die Gladbacher aber verpassten den Sprung auf einen internationalen Startplatz. „Wir wollten unseren guten Lauf in der Bundesliga natürlich zu Hause fortsetzen Jetzt stehen wir ohne Punkt da“, klagte Sportdirektor Eberl. Doch die nächste Chance wartet schon: Am Donnerstag gegen AEL Limassol kann Borussia in der Europa League einen weiteren Schritt zum Erreichen der nächsten Runde machen.

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