Sommer und Co.: So haben die Neuen eingeschlagen

Yann Sommer, Ibrahima Traoré, Fabian Johnson, André Hahn und Thorgan Hazard haben alle noch Luft nach oben.

Torhüter der Fohlenelf: Yann Sommer (im Spiel beim SC Freiburg)

Torhüter der Fohlenelf: Yann Sommer (im Spiel beim SC Freiburg)

Foto: Dieter Wiechmann

Mönchengladbach. Yann Sommer freute sich auf die Abwechslung in der Heimat. Noch aus Freiburg brach Borussias Torhüter in seine Schweizer Heimat auf. Erst zu einem Besuch der Eltern, dann in den Kreis der Nationalmannschaft, dessen neue Nummer eins er nun ist.

Die Tage abseits des Vereins bieten dem Neuzugang auch die Möglichkeit, die ersten Wochen in neuer Umgebung und vor allem in neuem Rampenlicht zu verarbeiten. Denn dass er in der Bundesliga detaillierter, hartnäckiger und intensiver beäugt wird als noch in Basel, hat Sommer längst registriert. „Es ist hier anders als in der Schweiz. In Deutschland wird jeder Schritt, den man macht, verfolgt und analysiert“, sagte er.

Zwei Test- und fünf Pflichtspiele ist er erst Borusse, aber erste kritische Stimmen musste er schon vernehmen, als er gegen Bilbao und in Sarajevo Fehler gemacht hatte, die zu Gegentoren führten. Doch er blieb ruhig. Er weiß, was er kann. Und zuletzt spielte er zweimal zu Null. Sommer spricht über das, was die Begeisterung rund um einen Verein wie Borussia mit sich bringt. „Die Erwartungen sind riesig, der Druck ist entsprechend“, sagte er.

Von den weiteren Neulingen hatte André Hahn den besten Start, mit bereits drei Treffern — jeweils zum 1:0. Er macht aus seiner Zufriedenheit über die neue Heimat, über die Europapokalspiele keinen Hehl. Auf dem Platz hat der Ex-Augsburger schon jetzt verinnerlicht, was er an Defensivaufgaben zu verrichten hat. Nach vorne hin geht er zuweilen noch etwas zu optimistisch in die Laufduelle. In Freiburg war ihm die Dauerbelastung anzumerken, schließlich erhielt er stets den Vorzug vor dem bisherigen Platzhirsch Patrick Herrmann.

Links deutete Ibrahima Traoré an, dass er Borussias Spiel bereichern kann. Sein Tempo und seine Technik tun der Mannschaft gut, allerdings agiert er zuweilen hastig und ungenau und kommt noch zu selten in gute Schusspositionen. Seine Flanken aus dem Halbfeld verpuffen in der Regel, weil sie keinen Abnehmer finden.

Thorgan Hazard hat mit Blick auf seine Ausgangssituation vielleicht am meisten aus seinen ersten Wochen in Mönchengladbach gemacht. Als perspektivische und zeitlich begrenzte Option für die Offensive geholt, avancierte er zuletzt zum ersten Einwechselspieler. Seine Laufwege, seine Technik, sein Spielverständnis sind geradezu prädestiniert für Lucien Favres Idee vom Fußball. Sein Doppelpack und seine Nominierung für Belgiens A-Elf verbreitern zudem seine Brust.

Am schmalsten scheint die noch bei Fabian Johnson zu sein, der nach der WM noch nicht topfit wirkt. Er ist bislang wohl aber auch Opfer seiner eigenen Vielseitigkeit: Hinten rechts konnte Julian Korb seinen Platz behaupten, vorne links hat Traoré die Nase vorne.

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