Stadionverbot für 184 Hooligans gegen Köln

Das Spiel der Borussia gegen den 1. FC ist nicht nur für die Polizei eine Herausforderung.

Mönchengladbach. Die Verantwortlichen beschwichtigen. Sowohl bei der Polizei als auch bei den beiden Bundeliga-Clubs heißt es lapidar: „Wir gehen von einem ruhigen Spiel aus.“ Und weiter heißt es: „Wir sind gerüstet.“ Für was auch immer. Fakt ist: Seit Wochen bereiten sich ganze Gruppen aus Kölner und Gladbacher Polizei, Ordnungsdiensten, Fan-Projekten und Stadtverwaltung in Plan- und Rollenspiel auf ein Derby vor, das viel zu oft durch blutige Randale verrückter Hooligans „glänzte“.

Am Sonntag, 15. April, 15.30 Uhr, ist es wieder soweit. Die Borussia trifft auf den 1. FC Köln. Sollte die enttäuschende Elf von Trainer Stale Solbakken erneut verlieren, dürfte es für den Norweger ebenso brenzlig werden wie für die Ordnungshüter, befürchtet man bei der Polizei. Einzelheiten:

Die Polizei nennt keine Zahlen. Es dürften aber rund 1500 sein. Die meisten kommen aus mehreren Städten NRWs. Einige Hundertschaften, auch die der Gladbacher, kontrollieren Bahnhöfe, laufen Streifen, halten „Problemfans“ im Auge. Borussia hat seinen Ordnungsdienst „deutlich“ aufgestockt. Auch VfL-Sprecher Markus Aretz nennt keine Einzelheiten. „Normale“ Bundesliga-Partien begleiten rund 200 Polizisten.

„Aufgrund zurückliegender Erkenntnisse“, so ein Polizeisprecher, dürfen 29 Borussen-Hooligans weder ins Stadion noch im Umfeld in Fan-Kneipen. 155 Gewalt bereite Kölner erhielten ein „Aufenthalts- und Betretungsverbot“: Sie dürfen erst gar nicht einreisen. Etwa 90 „Gefährderanschreiben“ (O-Ton Polizei) gingen an Fans aus Köln, die mehrfach negativ auffielen. Inhalt, sinngemäß: Bleiben Sie friedlich, dann dürfen Sie auch zuschauen.

Die Stadt erließ ein räumlich wie zeitlich befristetes Glas-, Flaschen- und Dosenverbot. Es gilt am Sonntag, 9 bis 18.30 Uhr, im Umfeld des Borussia-Parks sowie in den Citys Stadtmitte und Rheydt. Das bedeutet u.a.: Es darf kein Flaschenbier verkauft bzw. mitgeführt werden.

Die Shuttle-Busse der NEW fahren ab 12.30 bis 19.15 Uhr, jeweils im Fünf-Minuten-Takt ab den Bahnhöfen Rheydt und Stadtmitte. Während des Spiels natürlich nicht.

Die Polizei, sagte gestern ein Sprecher, wolle die rivalisierenden Fan-Gemeinden strikt voneinander trennen. Ein Polizeihubschrauber ist ständig in der Luft, mehrere Wasserwerfer seien einsatzbereit. Die umfänglichen Aktionen der Polizei sind nicht billig. Über die Kosten von mehreren 100 000 Euro schweigt die Polizei.

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