T wie Torrekorde: Der Sieg als Schneewalzer

Die Rasenheizung kommt erst viel später. Von Schnee bedeckt ist das Spielfeld, als Borussia Mönchengladbach am 7. Januar 1969 den höchsten Bundesliga-Sieg am Bökelberg feiert. Beim 11:0-Triumph gegen den FC Schalke 04 setzen Günter Netzer, Herbert Laumen, Bernd Rupp und Jupp Heynckes zu einem Schneewalzer an.

Das Offensivquartett der Güteklasse A bringt den Schalker Kreisel zum Stottern und erzielt sämtliche Tore. Berauscht vom Spiel und seinen drei Treffern schnappt sich Schneekönig Laumen nach der Partie den orangefarbenen Ball und verstaut ihn daheim an einem sicheren Ort.

Da der Vorfall nicht unbemerkt bleibt und Laumen die Kugel später nicht mehr herausrücken will, verdonnert ihn der damalige Manager Helmut Grashoff zu einer Strafe von 50 Mark — ganz schön happig für damalige Verhältnisse.

Übertroffen wird das erste Rekordergebnis in der Liga neun Jahre später — und erneut ist der VfL dafür zuständig. Es ist jenes denkwürdige 12:0 im Düsseldorfer Rheinstadion gegen Dortmund. Im Fernduell um die Deutsche Meisterschaft mit dem 1. FC Köln fehlen am Ende drei Tore. „Wir haben damals alles versucht, mehr ging nicht“, erinnert sich Ur-Borusse Jupp Heynckes. „Schade, dass es nicht geklappt hat. Es wäre der vierte Titel in Folge gewesen.“

So schnappt also ausgerechnet Gladbachs Trainer-Legende Hennes Weisweiler, der zwei Jahre zuvor zum Dauerrivalen Köln gewechselt war, den Borussen die Schale vor der Nase weg.

Mit zwei weiteren Resultaten im zweistelligen Bereich (10:0 gegen Borussia Neunkirchen 1967 und 10:0 gegen Eintracht Braunschweig 1984) erzielen die Gladbacher in der offiziellen Hitparade der höchsten Bundesliga-Siege aller Zeiten Spitzenwerte. Mithalten können nur noch der FC Bayern und Borussia Dortmund mit je einem 11:1-Erfolg. Red

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