Ter Stegen: "Ich bin weiterhin Gladbach-Fan — das weiß auch jeder"

Torhüter Marc-André ter Stegen spricht über das letzte Heimspiel für „seine“ Borussia.

Marc-André ter Stegen sagt Tschüss zu den Fans.

Marc-André ter Stegen sagt Tschüss zu den Fans.

Foto: Dieter Wiechmann

Mönchengladbach. Im WZ-Interview spricht Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen über das letzte Heimspiel für „seine“ Borussia.

Herr ter Stegen, Sie haben einen emotionalen Abschied im Borussia-Park erlebt. Haben Sie das alles schon verarbeiten können?

Marc-André ter Stegen: Ja, mir geht es ganz gut. Ich freue mich, dass wir bei meinem letzten Heimspiel gewonnen haben. Es hätte keinen gelungeneren Abschied für mich geben können.

Sie haben nach dem Spiel noch die „Humba“ angestimmt. War das geplant?

ter Stegen: Nein, so etwas kann man nicht planen. Was nach dem Spiel geschehen ist, ist einfach atemberaubend gewesen. Ich kann mich nur bedanken bei den Fans. So etwas kriegt man in der Bundesliga nicht oft. Und vor allen Dingen nicht bei jedem Verein. Borussia ist eben etwas ganz Besonderes.

Sie haben gar nicht erst versucht, ihre Tränen zu verbergen?

ter Stegen: Ich glaube, jeder hat das verstanden. Es ist nun einmal so, dass ich hier geboren bin, ich bin Gladbacher. Für mich gibt es bislang nur diesen einen Club. Ich bin weiterhin Gladbach-Fan. Das weiß auch jeder.

Wie haben Sie den Abend nach dem Spiel verbracht?

ter Stegen: Meine Familie ist im Stadion gewesen, dazu Freunde — wir haben zusammengesessen und etwas gegessen. Im Anschluss bin ich ganz normal nach Hause gefahren — und habe dann noch meinen Bruder besucht.

Am Donnerstag gibt Bundestrainer Joachim Löw seinen vorläufigen WM-Kader bekannt. Rechnen Sie sich noch Chancen aus?

ter Stegen: Wir werden sehen, was der Bundestrainer entscheidet. Ich denke, ich habe eine sehr gute Saison gespielt.

Wann hatten Sie denn das letzte Mal Kontakt mit dem Bundestrainer?

ter Stegen: Das ist schon länger her.

Haben sie die Kritik nach Ihrem Eigentor in Braunschweig als überzogen empfunden?

ter Stegen: Man kann den Unmut verstehen. Ich bin aber nur ein Mensch — mir passieren auch mal Fehler. Das tut mir dann auch sehr Leid. Es ist viel geschrieben worden, auch Negatives. Ich habe mich davon nicht beeinflussen lassen. Ich spiele mein Spiel weiter.

Hat Sie dieses Braunschweig-Erlebnis stärker gemacht?

ter Stegen: Man lernt aus Fehlern und negativen Dingen mehr als aus positiven. Solche Erlebnisse muss man vielleicht haben. Auch wenn es schon das zweite Mal gewesen ist. Ich hoffe, es kommt kein weiteres dazu.

Wann geben Sie Ihren Wechsel zu Barcelona bekannt?

ter Stegen: Wer sagt, dass ich zu Barcelona gehe? Einige Tage nach dem letzten Saisonspiel werde ich meine Entscheidung verkünden.

Sie müssen bald auch noch ihren Spind im Borussia-Park ausräumen?

ter Stegen: Ich weiß, dass der Tag kommen wird. Das wird nicht einfach. Aber ich freue mich auch auf die Zukunft, auf die neue sportliche Herausforderung.

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